Schriftzug Freie Universität Berlin an einem Gebäude der FU
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Freie Universität Berlin
Akademischer Senat entzieht Kanzlerin das Vertrauen

Seit Wochen steht die Kanzlerin der Freien Universität Berlin Andrea Bör in der Kritik. Nun zieht der Konflikt weitere Kreise.

10.12.2021

Der Akademische Senat (AS) der Freien Universität (FU) Berlin hat mit einer knappen Mehrheit der FU-Kanzlerin Andrea Bör sein Misstrauen ausgesprochen. 15 von 25 AS-Mitgliedern hätten dafür gestimmt, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf eine Sitzung des Akademische Senats vom Mittwochnachmittag. Nicht zugestimmt habe die Professorengruppe "Vereinte Mitte", die auch den Präsidenten stellt.

Hintergrund sei, dass Bör hinter dem Rücken der Unigremien eine Personalagentur beauftragt hatte, um für die im kommenden Jahr anstehende Präsidentenwahl Gegenkandidaten zum amtierenden FU-Präsidenten Günter M. Ziegler zu suchen. Der Auftrag für die Agentur sei am 24. September erteilt, jedoch Mitte Oktober wieder aufgelöst worden. Von dem vorgesehenen mittleren fünfstelligen Honorar für die Personalagentur sei ein großer Anteil bereits bezahlt worden.

Das Verhältnis zwischen Kanzlerin Bör und Präsident Ziegler sei zerrüttet. Um Börs Vorgehen bei der Wahl sei inzwischen eine Vertrauenskrise an der FU entbrannt. Die Kanzlerin ist laut Bericht für Haushalt und Verwaltung zuständig, nicht jedoch für das Wahlverfahren an der FU.

Der Vertrag mit dem Personaldienstleister würde in Teilen die Beteiligungsrechte des Akademischen Senates "missachten", kritisierte dieser laut Bericht und  "missbillige das Vorgehen". Offiziell hat die FU die Missbilligung noch nicht publik gemacht. Der "Tagesspiegel" beruft sich in seinem Bericht auf entsprechende Tweets des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der FU.

Zuvor hatte bereits das Präsidium der FU Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Kanzlerin erhoben, berichtete die "FAZ".

ckr