Das Forschungsteam der "Mosaic"-Expedition in der Arktis packt seine Sachen.
AWI/Lianna Nixon

Arktis
Eisscholle der "Mosaic"-Expedition zerbrochen

Die Arktis-Expedition "Mosaic" neigt sich dem Ende zu. Nach 301 Tagen Drift ist die Eisscholle, auf der das Forschungscamp steht, zerbrochen.

31.07.2020

Unter lautem Knallen ist die "Mosaic"-Eisscholle am Donnerstag in viele Teile zerbrochen. Einen Tag zuvor hatte das internationale Forscherteam nach exakt 300 Tagen mit dem Abbau des Camps auf der Scholle begonnen. "Es ist uns gelungen, den Lebenszyklus der Mosaic-Scholle seit Anfang Oktober letzten Jahres bis zu ihrem Ende zu begleiten", sagte Expeditionsleiter Markus Rex am Freitag und bezeichnete das Timing als "perfekt". Ganze 1.700 Kilometer habe die Scholle die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Laptewsee vorbei am Nordpol bis in die Framstraße getragen.

Am 4. Oktober 2019 hatte sich das internationale Team an der Eisscholle, auf der sie ihr Camp aufschlugen, einfrieren lassen. Das Forschungsschiff "Polarstern" dockte an der Scholle an. Seitdem drifteten die Wissenschaftler durch das Nordpolarmeer, um das Klimasystem der Zentralarktis zu erforschen. Ziel der Expedition ist es, den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen.

In einer nächsten Phase will das Forscherteam weiter nach Norden vorstoßen. "Jetzt steht das letzte noch fehlende Puzzlestück im Jahreszyklus des arktischen Meereises im Fokus, das beginnende Gefrieren am Ende des Sommers", sagte Rex.

Zunächst werde die Polarstern aber noch nahe der Eiskante bleiben, teilte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung am Freitag mit. Solange, bis der russische Forschungseisbrecher Akademik Tryoshnikov in den nächsten Tagen mit neuen Besatzungsmitgliedern und Proviant eintreffe.

dpa