Eine Maus in den Händen eines Forschers
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Statistik
Weniger Versuchstiere in Hessen

Der Einsatz von Tieren zu Forschungszwecken bleibt umstritten. Ein Bundesland hat jetzt aktuelle Zahlen für das vergangene Jahr publiziert.

03.07.2018

Die Zahl der eingesetzten Versuchstiere in Hessen ist im vergangenen Jahr um rund ein Fünftel gesunken. Insgesamt wurden 162.680 Wirbeltiere erstmals für solche Versuche oder zu anderen wissenschaftlichen Zwecken genutzt, wie das Regierungspräsidium Darmstadt am Dienstag mitteilte. Das waren 45.180 Tiere weniger als noch 2016.

Von den 2017 eingesetzten Tieren waren rund 65 Prozent Mäuse, fast 25 Prozent Fische und 7,1 Prozent Ratten. Schweine machten nur 0,2 Prozent aus. Die Versuchszahl aus dem vergangenen Jahr bewegte sich den Angaben zufolge ungefähr wieder auf dem Niveau von 2014 und 2015.

Die Belastung durch die Versuche sei für knapp die Hälfte der Tiere vorwiegend gering gewesen. Ein Fünftel der Tiere wurde demnach für wissenschaftliche Zwecke getötet, um ihnen zum Beispiel Organe oder Zellmaterial zu entnehmen. Computergestützte Verfahren und der Einsatz von Zellkulturen könnten nunmal nicht in jedem Fall Tierversuche ersetzen, teilte das Ministerium laut Deutscher Presse-Agentur mit. Langfristiges Ziel sei es aber, die Zahl der "verwendeten Tiere" zu senken und Ersatzmethoden einzusetzen. Um Alternativen zu erforschen, wurden in den letzten beiden Jahren Professuren an den Universitäten Gießen und Frankfurt geschaffen.

dpa