Wissenschaftlicher Alltag
Ein Drittel der Arbeitszeit bleibt für Forschung
Professorinnen und Professoren verbringen einen weitaus größeren Anteil ihrer Arbeitszeit mit Lehre als mit Forschung. Bei nichtpromovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es genau anders herum: Sie verbringen mehr Zeit mit Forschung als mit Lehre. Sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler promoviert, ist das Verhältnis von Forschung und Lehre annähernd ausgeglichen. Das ergab eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Die Unterschiede zwischen den Statusgruppen sind demnach in den Lebenswissenschaften und Naturwissenschaften am stärksten.
In den Geistes- und Sozialwissenschaften werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler laut DZHW früher und stärker in die Lehre eingebunden als in anderen Fächern. Insgesamt verbringen alle Beschäftigten dort mehr Zeit mit Lehre als mit Forschung.
Aufgaben wachsen mit zunehmender Verantwortung
Im Schnitt verbringen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über alle Fächer hinweg rund ein Drittel ihrer Zeit mit Forschung. Fast der gleiche Anteil geht in die Lehre und die Betreuung von Studierenden. Weitere Aufgaben drehen sich um die Teilnahme an Gremien, die Begutachtung von wissenschaftlichen Arbeiten, Drittmittelakquise und Managementtätigkeiten. Diese Aufgaben nehmen laut dem DZHW immer mehr zu, je fortgeschrittener die Karriere der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist. Bei Professorinnen und Professoren machen sie etwa zwei Fünftel ihrer Arbeitszeit aus. Die Aufgaben bedeuteten eine größere Verantwortung für Institut, Hochschule sowie die jeweilige Fachgemeinschaft.
Die Ergebnisse beruhen auf der DZHW-Wissenschaftsbefragung aus dem Jahr 2016. Knapp 5.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 59 Universitäten und gleichgestellten Hochschule in Deutschland haben daran teilgenommen.
kas