Fassade des IG-Farben-Hauses der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt mit Schriftzug (Name der Hochschule).
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Goethe-Universität Frankfurt
Uni muss zugesagte Studienplätze zurücknehmen

Die Goethe-Universität Frankfurt hat zu viele Studienplätze in Medizin und Zahnmedizin vergeben. Schuld ist ein Übermittlungsfehler.

27.08.2022

Die Goethe-Universität in Frankfurt muss Zusagen für Studienplätze für Medizin und Zahnmedizin zurücknehmen. Es seien durch einen von der Hochschule verursachten Übermittlungsfehler bei den Nachrückplätzen deutlich mehr Plätze für das Wintersemester 2022/2023 vergeben worden, als es die Kapazitäten zuließen, teilte die Hochschule am Freitag mit.

Am Montag berichtete der "Hessische Rundfunk" (hr), dass es im kommenden Wintersemester in Frankfurt 421 Studienplätze für Medizin und Zahnmedizin gebe, aber 282 weitere Zusagen verschickt worden seien.

Eine falsche Anzahl an Nachrückerplätze sei an die Stiftung für Hochschulzulassung gemeldet worden. Die Stiftung habe daraufhin auf Grundalge der fehlerhaften Meldung das Vergabeverfahren in die Wege geleitet. Der Fehler wurde laut Mitteilung der Hochschule unmittelbar nach dem Start des Versandes der Zulassungen durch die Stiftung Hochschulzulassung bemerkt und an die Goethe-Universität zurückgemeldet.

Umgang mit der Panne

Die Universität hat einen Krisenstab eingerichtet. Alle Betroffenen, die wegen Überschreitens der vorhandenen Kapazität keinen Studienplatz erhalten können, seien binnen 48 Stunden über die fehlerhafte Zusage per Rücknahmebescheid informiert worden. Die Uni stehe im Austausch mit den Betroffenen und habe ihr außerordentliches Bedauern zum Ausdruck gebracht. Ein Beratungsangebot werde vorbereitet.

Einige Betroffene sagten dem "hr", dass sie Widerspruch gegen den Rücknahmebescheid einlegen wollen. Wie viele sich bereits zu diesem Schritt entschieden haben, konnte die Universität am Dienstag noch nicht sagen. Laut Bescheid haben sie einen Monat Zeit, diesen anzufechten.

Die Uni will sicherstellen, dass sich der Vorfall nicht wiederholt: "Wir werden den gesamten Prozess mit externer Hilfe analysieren, um solche Fehler künftig auszuschließen", sagte ein Sprecher.

aktualisiert am 30.08.2022 um 16.00 Uhr, zuerst veröffentlicht am 27.08.2022

dpa/cpy