Hochschulen wollen verstärkt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen. Forschung und Lehre sollen sich insgesamt nach Innovations-Trends richten.

Rund jede zweite Hochschule in Deutschland will zukünftig Forschungsschwerpunkte zur Digitalisierung einrichten. Jede fünfte Hochschule will sich Fragen der Nachhaltigkeit widmen. Um ihre Rolle als Innovationsfaktor zu stärken, orientieren sich Hochschulen nach eigenen Angaben in ihrer Forschung an Trends in Gesellschaft und Wirtschaft. Das geht aus einer Umfrage unter Hochschulleitungen hervor, die der Stifterverband am Montag veröffentlichte.

Die Zukunftsthemen zeigen sich auch an der Neubesetzung von Professuren: 2018 war demnach jede dritte neu eingestellte Professorin oder Professor auf Digital-Themen wie Datenanalyse oder Digitalwirtschaft spezialisiert. Rund zwei Drittel der Hochschulen planten, ihre Forschung und Lehre stärker an strategischen Innovationsfeldern wie der Hightech-Strategie der Bundesregierung auszurichten.

Personal bleibt Sorgenpunkt

Zudem wollen viele Rektoren und Präsidenten laut der Mitteilung enger mit Partnern außerhalb der Wissenschaft kooperieren und ihre Hochschule zum regionalen Innovationsknotenpunkt weiterentwickeln. 71 Prozent der Hochschulen beteiligten sich bereits an Verbünden mit nicht-akademischen Partnern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Insgesamt sei die Stimmung unter den Hochschulleitungen verhalten positiv, heißt es in der Studie. Private Hochschulen zeigten sich im Hinblick auf die allgemeinen Rahmenbedingungen wie Ausstattung, Finanzierung und Personal etwas zufriedener als staatliche Einrichtungen. In staatlichen Hochschulen bereite den Leitungen vor allem die Personalsituation große Sorgen. Ihre Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre schätzten die Rektoren der Hochschulen insgesamt auch in den nächsten fünf Jahren als sehr gut ein.

Für das "Hochschul-Barometer" des Stifterverbands und der Heinz Nixdorf Stiftung werden jährlich alle Rektoren und Präsidenten von deutschen Hochschulen zur aktuellen Situation und zu ihren Erwartungen befragt. Die aktuellen Ergebnisse stammen aus dem Befragungszeitraum Dezember 2018. Die Befragungen für das nächste Barometer beginnen im November.

ckr