Ein Foto eines Burgers, dessen Buns aus Paprikahälften bestehen
picture alliance / SZ Photo | Sonja Marzoner

Studie
Ersatzprodukte können zu positiver Klimabilanz beitragen

Alternativen zu tierischen Produkten bieten großes Potential zum Klimaschutz. Im Bereich Landwirtschaft könnten rund 30 Prozent CO2 eingespart werden.

14.09.2023

Wenn bis zum Jahr 2050 die Hälfte der Fleisch- und Milcherzeugnisse durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden, können die mit der Landwirtschaft und der Landnutzung verbundenen Treibhausgasemissionen um 31 Prozent sinken. Dies zeigen jüngste Forschungsergebnisse.

Weitere Vorteile für das Klima und die Artenvielfalt können sich laut einer kürzlich in der Zeitschrift "Nature Communications" veröffentlichten Studie ergeben, wenn die von der Viehzucht verschonten Flächen wieder aufgeforstet werden. Dies könnte den Nutzen für das Klima mehr als verdoppeln.

Ihre Studie ist laut den Forschenden die erste, die sich mit den globalen potentiellen CO2-Einsparungen von pflanzlichen Ersatzprodukten befasst, auch wenn sie in ihrem Artikel auf drei kleinere Studien hinweisen, die sich jeweils auf bestimmte einzelne Märkte oder einzelne Sorten von Fleischersatz konzentrierten. Die aktuelle Studie ist in Zusammenarbeit unabhängiger US-Forschungseinrichtungen und dem privaten Unternehmen "Impossible Foods" angefertigt worden, das pflanzliche Ersatzprodukte für Fleisch entwickelt. "Impossible Foods" stellte Daten bereit.

50 Prozent des weltweiten Fleischkonsums müssten ersetzt werden

In den USA haben pflanzliche Alternativen zu Kuhmilch bereits einen Marktanteil von 15 Prozent erreicht, schreiben die Forschenden in ihrer Studie. Im Fleischsektor ist der Anteil geringer: Hier liegt er bei 1,4 Prozent, was ungefähr dem Anteil in Deutschland entspricht (1,3 Prozent).

Marta Kozicka, Hauptautorin der Studie und Forscherin am unabhängigen International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) für Artenvielfalt und natürliche Ressourcen, betont in der Pressemitteilung zur Studie: "Das Verständnis der Auswirkungen von Ernährungsumstellungen erweitert unsere Möglichkeiten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Eine Umstellung der Ernährung könnte auch enorme Verbesserungen für die biologische Vielfalt mit sich bringen".

Im Vergleich zum Referenzszenario stellten die Forschenden außerdem fest, dass sich auch die weltweite Unterernährung auf 3,6 Prozent verringern könnte, rund 0,2 Prozentpunkte weniger als im Referenzszenario. Dies wäre gleichbedeutend mit rund 31 Millionen Menschen, denen genügend Lebenmittel für eine ausreichende Grundernährung zur Verfügung stehen würde.

cle