Farbtöpfe mit verschiedenen Farben
mauritius images / Georg Antony / imageBROKER

Propylenoxid-Herstellung
Forschenden gelingt nachhaltigere chemische Produktion

Die Chemie-Industrie will weniger CO2 ausstoßen. Bei der Synthese eines wichtigen Zwischenprodukts ist Forschenden das nun gelungen.

13.12.2022

Berliner Forschende haben nach eigenen Angaben eine nachhaltigere Methode zur direkten Herstellung von Propylenoxid entwickelt, eines wichtigen Industriestoffs. Die Mengen an freigesetztem Kohlenstoffdioxid (CO2) fielen bei ihrem Weg der Propylenoxid-Herstellung wesentlich geringer aus, berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Communications".

Propylenoxid ist ein wichtiges Ausgangsmaterial zur Herstellung von Stoffen, die in einer Vielzahl von Konsumgütern wie Farben und Lacken, Klebstoffen, Möbelpolstern, Schuhen und Kosmetika verwendet werden. Bisher wird es in einer Reihe teurer, umweltschädlicher Schritte hergestellt, erläutern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Dr. Annette Trunschke vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Die neuen Ergebnisse könnten dazu beitragen, in einigen Konsumgütermärkten umweltfreundlichere Produktionsverfahren zu entwickeln.

Die chemische Industrie sei für etwa 14 Prozent der CO2-Emissionen im Industriesektor verantwortlich. Auch die Propylenoxid-Herstellung bedeute bisher einen hohen Energieaufwand für viele Prozessschritte, bei denen teure Hilfschemikalien wie Wasserstoffperoxid zum Einsatz kämen, zudem werde viel CO2 frei, heißt es von den Forschenden.

Mit ihrer Methode – bei der Reaktionsbedingungen wie Temperatur und die Zusammensetzung des Gasgemischs optimiert werden – gewönnen sie die Zwischenprodukte Propylen und Propylenoxid direkt durch die Oxidation von Propan, ohne dass nennenswerte Mengen an CO2 entstünden. "Unsere Entdeckung weist den Weg zu einer umweltfreundlichen Herstellung von Propylenoxid und Propylen in einem Schritt", so das Team. Der Ansatz sei skalierbar und je nach Rohstoffpreisen durchaus wettbewerbsfähig gegenüber derzeitigen industriellen Technologien.

dpa/ckr