Professor im Hörsaal
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Fehltage im Beruf
Hochschullehrer sind am seltensten krank

Fast 20 Tage fehlen Beschäftigte im Schnitt pro Jahr wegen einer Erkrankung. Die Spanne zwischen den Berufsgruppen ist weit, die Probleme verschieden.

14.03.2019

Beschäftigte in Hochschullehre und Hochschulforschung haben die wenigsten krankheitsbedingten Fehltage bei der Arbeit. Im Schnitt fehlen sie 4,6 Tage im Jahr, wie eine Erhebung unter den Versicherten der Krankenkasse AOK ergeben hat. Unter allen Beschäftigten seien es knapp 20 Tage. Die meisten Fehltage haben demnach Beschäftigte in der Ver- und Entsorgung, etwa Mitarbeiter der Müllabfuhr. Sie fehlten durchschnittlich 32,5 Tage.

In Berufen mit körperlich belastenden Tätigkeiten fehlen Beschäftigte laut Studie vor allem wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen. In der Ver- und Entsorgung waren sie zum Beispiel der Grund für 11,6 Fehltage, über alle Berufe hinweg für 5,8 Fehltage.

Menschen in dienstleistungsorientierten Berufen hätten sich dagegen vor allem wegen  psychischen Erkrankungen krankgemeldet. Auffällig seien dabei die Fehltage in Berufen im Dialogmarketing, zu denen Beschäftigte im Callcenter gehörten. Beschäftigte in diesem Beruf fehlten durchschnittlich 7,1 Tage aufgrund einer psychischen Erkrankung. Vergleichbar hohe Zahlen ergab die Studie für die Haus- und Familienpflege (6,3 Tage) sowie die Altenpflege (6,0 Tage). Der Durchschnitt über alle Berufe lag bei 3,0 Fehltagen.

Mit 26,3 Tagen je Fall dauerten psychische Erkrankungen dabei mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt der Erkrankungen mit 11,8 Tagen. Dabei zeige sie ein steigender Trend: Gegenüber dem Vorjahr sei die Zahl der Fehltage wegen einer psychischen Erkrankung um 2,7 Prozent (0,1 Tage) gestiegen.

Den stärksten Anstieg gab es jedoch bei den Erkältungskrankheiten. Sie hätten um 10,5 Prozent zugenommen (0,2 Tage). Getroffen habe es vor allem Arbeitnehmer, die viel Kontakt mit anderen Menschen hätten, beispielsweise in einem Großraumbüro oder in sozialen Berufen.

Insgesamt ist der Krankenstand im Jahr 2018 unter den AOK-Versicherten um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angestiegen. Die Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) basiert auf den Daten von knapp 14 Millionen Arbeitnehmern, die 2018 in mehr als 1,6 Millionen Betrieben tätig waren.

kas