Reinhard Hesse Preis
Noam Chomsky erhält Preis für "Freiheit der Wissenschaft"
Professor Noam Chomsky ist mit dem neugestifteten Reinhard Hesse Preis "Freiheit der Wissenschaft" ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Chomsky ist emeritierter Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und bekleidet mit 93 Jahren noch eine Ehrenprofessur an der University of Arizona in Tuscon, teilten die Reinhard Hesse Stiftung und der Deutsche Hochschulverband (DHV) am Donnerstag mit.
Chomsky erhält die Auszeichnung für seine Verteidung der "freien und tabulosen Debatte". Der Intellektuelle sei ein "unermüdlicher Kritiker von US-Regierungen, Globalisierung, Massenmedien und Kapitalismus" sowie ein "streitfreudiger wie streitbarer Geist", der keine Kontroverse scheue. Er verteidige das Recht auf freie Rede, abweichende Meinungen und davon abgeleitet auch die Wissenschaftsfreiheit. Zudem sei er ein Kritiker der sogenannten "Cancel Culture". Statt auf Unterdrückung unliebsamer Meinungen setze er auf die "Überzeugungskraft der klugen Gegenrede".
"Noam Chomsky überzeugt als konsequenter Verfechter eines Freiheitsverständnisses, das unbequem ist, oftmals weh tut, an dem es sich aber zukünftig wieder auszurichten gilt, um einer zunehmenden Einengung des Meinungsspektrums entgegenzuwirken", erklärte Stiftungsgründer Professor Reinhard Hesse.
Professor Bernhard Kempen, Präsident des DHV und Kuratoriumsmitglied der Stiftung, lobte den Beitrag der Stiftung im Einsatz für eine "an Argumenten orientierte und von gegenseitigem Respekt geprägte Debattenkultur". Sowohl die Demokratie als auch die Wissenschaft lebten von einem breiten Spektrum an Positionen und dem offenen Austausch, so Kempen. Der Hochschulverband verwaltet das Vermögen der 2021 gegründeten "Reinhard Hesse Stiftung", die Personen und Organisationen fördert, welche sich um die Freiheit der Wissenschaft verdient gemacht haben.
ckr
