Eine Frau serviert einer anderen Frau ein Getränk
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Corona-Pandemie
Hochschulen unterstützen Studierende

Viele Studierende verlieren ihre Jobs wegen der Corona-Pandemie. Hochschulen haben Fonds eingerichtet. Auch der Bund unterstützt weiter.

31.10.2020

Die ohnehin oft knappen Kassen vieler Studierender leiden in der Corona-Pandemie noch mehr. Mehrere Hochschulen helfen in Not geratenen Studierende aus eigenen Töpfen – so auch in NRW Nach Angaben des Düsseldorfer Wissenschaftsministeriums haben alle sieben Kunst- und Musikhochschulen, die Mehrheit der Fachhochschulen und einige Universitäten inzwischen solche Hilfsfonds. Unterstützung für Studierende gibt auch das staatliche BAföG.

Die Fachhochschule (FH) Aachen unterstützte bislang den Sozialfonds bei einer Coronaspendenaktion und tut das auch weiterhin. "Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir weitermachen", sagte Carolina Getto, die das Fundraising an der FH leitet. In der Vergangenheit brauchte etwa ein Student Hilfe, der mangels Guthaben nicht mehr telefonieren konnte und keinen Internetzugang hatte. Ein anderer musste das Auslandssemester abbrechen und zurückkommen, wo er aber weder Wohnung noch Job hatte, um sich zu finanzieren.

Der ab Montag geltende neue Teil-Lockdown wird nach Einschätzung von Fachleuten wegen wegfallender Jobs unter anderem in Gastronomie und Kultur Studenten wieder in Bedrängnis bringen. Der 2. November ist im Wintersemester auch der erste Tag der Erstsemester an den NRW-Hochschulen.

Nothilfe für Studierende erneut aufgelegt

Über die Kölner Universitätsstiftung erhielten im Mai und Juni etwa 250 Studierende je 800 Euro. Wegen der großen Nachfrage mit mehr als 800 Bewerbungen gab es eine zweite Runde. Dann fragte die Uni auch bei Ehemaligen und Freunden nach Spenden, so dass fast 100 weitere Studentinnen und Studenten gefördert werden konnten. "Hintergrund war der Gedanke, dass gerade Studierende durch die bereits im Frühjahr beschlossenen Kontaktbeschränkungen und den "Lock-Down" in größerem Umfang Probleme bekamen", sagte ein Sprecher der Universität.

Wegen Notlagen durch das Coronavirus zahlten die Studierendenwerke in NRW von Juni bis September rund 17 Millionen Euro Überbrückungshilfe an Studierende aus. Das Geld aus der Bundeskasse war nur für nachgewiesene Fälle einer Notlage durch die Corona-Pandemie vorgesehen. Insgesamt wurden rund 70.000 Anträge bewilligt. Pro Hochschule erhielten zwischen ein und vier Prozent der Studierenden Zuschüsse. "Es kann sein, dass Überbrückungsgelder wieder notwendig werden", meinte Detlef Rujanski von der Arbeitsgemeinschaft der NRW-Studierendenwerke.

Auch der Bund will Studierende in der Corona-Pandemie weiter fördern. Das Bundesbildungsministerium will für die Zeit des Teil-Lockdowns im November die Ende September ausgelaufene Nothilfe für Studierende wieder auflegen. Das kündigte eine Sprecherin am Freitag in Berlin an. Das Ministerium beabsichtige, die Wiedereinsetzung der Überbrückungshilfe für den Monat vorzunehmen. Das Instrument habe sich bewährt.

Nach Angaben der Sprecherin laufen derzeit Gespräche mit dem Deutschen Studentenwerk, das zwischen Juni und September für die Bearbeitung der Anträge und die Auszahlung der Nothilfe zuständig war. Unter anderem Gewerkschaften hatten gefordert, die finanzielle Unterstützung erneut aufzulegen, da durch die anstehenden Schließungen in der Gastronomie und Eventbranche wieder viele Studentenjobs wegbrechen dürften.

dpa/gri/kas