Wissenschaftsministerin Angela Dorn
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Hessen
Ministerin Dorn will höhere Betreuungsquote an Hochschulen

Hessen hat eine der schlechtesten Betreuungsquoten im Studium. Die neue Wissenschaftsministerin will das ändern.

26.03.2019

Zur besseren Betreuung von Studierenden will Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn mehr Stellen für das Lehrpersonal schaffen. Die schwarz-grüne Landesregierung habe im Koalitionsvertrag unter anderem 300 neue Planstellen für Professuren vereinbart. Als kurzfristige Maßnahme würden an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften zusätzlich 129 Planstellen für Professuren aus der Befristung genommen, sagte die Grünen-Politikerin im Interview der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden.

"Erstmal ist ja schön und auch unser Ziel, dass wir es schaffen, dass mehr Menschen ein Studium absolvieren können", sagte Dorn, die seit Januar im Amt ist. "Jetzt müssen wir uns sehr anstrengen, dass all diese Studierenden auch optimal betreut werden". Hessen wolle daher bei der Betreuungsquote "noch besser werden".

In Hessen kommen laut einer Auswertung des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) 72 Studierende auf einen Professor beziehungsweise eine Professorin. Damit landet Hessen vor Nordrhein-Westfalen auf dem zweitletzten Platz im Vergleich der Bundesländer.

Hessische Hochschulen: Platzprobleme und marode Gebäude

Die Zahl der Studierenden an den hessischen Hochschulen hatte im Wintersemester 2018/2019 mit 261.800 einen Höchststand erreicht. Das sorgt an einigen Einrichtungen für Platzprobleme, andere Hochschulen hatten zuletzt über marode Gebäude geklagt.

Für die bauliche Modernisierung der Hochschulen stehen nach den Worten von Dorn bis 2031 rund 2,7 Milliarden Euro aus den Förderprogrammen des Landes Heureka II und III bereit. Wie das Geld am besten verteilt wird, solle eine Bedarfsanalyse klären. "Wir sind sehr optimistisch, dass wir die wichtigen Vorhaben dann auch als erstes anpacken können."

Die Frage, wie schnell das geschehen kann, hänge aber nicht nur am Land, sagte Dorn. Das sei auch stark davon abhängig, ob genügend Ingenieure und Architekten zur Verfügung stehen. Daneben müsse das Land die "Riesenherausforderung" steigender Baukosten händeln.

korrigiert: 26.3.19: Auf dem letzten Platz im DHV-Hochschulranking liegt Nordrhein-Westfalen, nicht Thüringen.

kas/dpa