Studentin geht zum Service-Center an einer Hochschule
picture alliance/dpa Themendienst

Corona-Krise
Nothilfe für Studenten nicht ausgeschöpft

100 Millionen Euro hat der Bund für pandemiebedingt in Not geratene Studenten bereitgestellt. Nur 60 Millionen Euro wurden bislang ausgezahlt.

25.09.2020

Der Staat hat in den vergangenen Monaten insgesamt rund 60 Millionen Euro sogenannter Überbrückungshilfe an Studierende gezahlt, die wegen der Corona-Krise in eine finanzielle Notlage geraten sind. Diese Zahl nannte der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), Achim Meyer auf der Heyde, am Freitag in Berlin. Die Studentenwerke sind zuständig für die Bearbeitung der Anträge auf Nothilfe. 135.000 Anträge wurden demnach bisher positiv beschieden, 80.000 Anträge abgelehnt.

"Wir konnten Studierenden in ihrer pandemiebedingten Notlage helfen", sagte Meyer auf der Heyde. Allerdings habe man leider nicht alle unterstützen können. Bei mehr als der Hälfte der abgelehnten Anträge seien die Betroffenen zwar in einer Notlage gewesen, diese sei aber nicht pandemiebedingt gewesen. "Diese Studierenden sind in einer dauerhaft prekären Notlage." Es gebe eine strukturelle Armut, die schon vor der Pandemie virulent gewesen sei. Er forderte für die Betroffenen "dringend eine strukturelle Reform der Studienfinanzierung".

In der Corona-Krise hatte das Bundesforschungsministerium 100 Millionen Euro für die Nothilfe bereitgestellt – Geld, das nicht zurückgezahlt werden muss. Die Mittel standen für die Monate Juni, Juli, August und September für diejenigen bereit, die mit Kontoauszügen nachweisen konnten, dass sie in einer Notlage sind, etwa weil regelmäßige Zahlungen aus Jobs nicht mehr eingegangen sind. Der Staat zahlte maximal 500 Euro pro Monat. Anträge können noch bis Ende September gestellt werden.

dpa/ckr