Gebäude des Senats der Universität Cambridge
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geplante Partnerschaft
Cambridge verhandelt über Millionen-Spende

Die Elite-Uni Cambridge verhandelt über eine Partnerschaft mit den Arabischen Emiraten. Kritiker sehen die wissenschaftliche Unabhängigkeit in Gefahr.

12.07.2021

Die britische Elite-Universität Cambridge hat Medienberichte bestätigt, wonach sie über die größte Einzelspende in der Geschichte der Hochschule verhandelt. Die Vereinigten Arabischen Emirate sollen demnach 312 Millionen Pfund (etwa 363 Millionen Euro) an die Uni spenden, um eine "strategische Partnerschaft" und eine "wegweisende Zusammenarbeit" zu beginnen. Gemeinsam wolle man "eine nachhaltigere Zukunft schaffen", und helfen, "einige der größten Herausforderungen unseres Planeten zu lösen", erklärte die Hochschule. Ziel seien Innovationen für eine Abkehr von fossilen Brennstoffen.

Dafür soll unter anderem in den Emiraten ein gemeinsames Innovations-Institut mit acht Professuren gegründet werden, das sich auf "Nachhaltigkeit, Bildung, islamische Kunst und Kultur konzentrieren" soll. Zusätzlich zur Eingangsspende kämen für Cambridge in den kommenden zehn Jahren 90 Millionen Pfund (fast 105 Millionen Euro) an Personalmitteln hinzu. Zum Vergleich: Der Jahreshaushalt der Hochschule betrug im vergangenen Jahr zwei Milliarden Britische Pfund (etwa 2,4 Milliarden Euro).

Die Universität spricht von einer "spannenden und einzigartigen Gelegenheit". Kritiker dagegen befürchten, dass die Uni durch die Spende ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit verliert. Nicolas McGeehan von der Menschenrechtsorganisation FairSquare Projects nannte die geplante Zusammenarbeit laut "Guardian" einen "faustischen Pakt, der für die gesamte britische akademische Welt von großer Bedeutung sein sollte". Jo Grady, Generalsekretärin der britischen Hochschulgewerkschaft UCU, sagte der Zeitung zufolge: "Dies ist ein klarer Fall eines reichen autoritären Staates, der seinen Reichtum benutzt, um seinen Ruf zu waschen."

ckr