Eine Forscherin und ein Forscher stehen in einem Labor über einen Laptop gebeugt
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Richtlinien für die Wissenschaft
EU-Kommission will Forschungskarrieren verbessern

Die Forschungsbedingungen in Europa sollen attraktiver werden. Was sich dafür ändern muss, hat die Europäische Kommission vorgestellt.

14.07.2023

Die Europäische Kommission hat am Donnerstag ihren Plan vorgestellt, wie die Arbeitsbedingungen und Karrierewege für junge Forschende attraktiver werden sollen. Mit dem Vorschlag will die Kommission unter anderem einen neuen Rahmen für Forschungskarrieren und ein Update der Charta für die Rechte von Forschenden in Europa schaffen. Bereits 2020 hatte die EU-Kommission angekündigt, den Europäischen Forschungsraum neu gestalten und angemessene Rahmenbedingungen für Forschende schaffen zu wollen. Die nun vorgestellten Maßnahmen richten sich sowohl an die öffentliche als auch an die private Forschung. Ziel sei es, stabile und gut bezahlte Jobs zu schaffen.

Konkret schlägt die EU vor, die Bezeichnung "Forscher" beziehungsweise "Forscherin" sowie deren Wert und Aufgaben neu zu definieren. Auf einer neuen Webseite führt sie dafür sieben Kompetenzbereiche auf, in denen Forschende Fähigkeiten entwickeln sollen. Dazu gehören kognitive Fähigkeiten, die Durchführung und Verwaltung von Forschung, die Zusammenarbeit mit anderen und Selbstmanagement. Außerdem sollen Forschende für das Unternehmertum und interdisziplinäre Karrieren qualifiziert werden. Auch eine neue Talentplattform sei geplant, auf der Dienste angeboten werden.

Förderer und Arbeitgeber in der Forschung fordert die Kommission auf, die Rekrutierungs- und Arbeitsbedingungen für Forschende zu verbessern, unter anderem indem sie mehr Dauerstellen anbieten. Beobachtungsstellen sollen zudem besser überwachen, ob sich Forscherlaufbahnen fair entwickeln. Eine neue Investment-Strategie soll definieren, wie die EU, ihre Mitgliedsstaaten und die Industrie zusammen Forschende unterstützen können.

Als nächstes werden die EU-Mitgliedstaaten den Vorschlag der EU-Kommission diskutieren. Anschließend soll er dem Rat der EU vorgelegt werden, der ihn beschließen muss.

ckr