Forschungsförderung
HAW erhielten zu wenig DFG-Mittel
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) muss seit 2021 jährlich mindestens ein Prozent ihrer Fördermittel an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) auszahlen. So steht es in einem Haushaltsvermerk der Bundesregierung. Im vergangenen Jahr erhielten die HAW (ehemals Fachhochschulen) jedoch nur 8,8 Millionen Euro von der DFG – das entspricht 0,46 Prozent der Gesamtfördersumme des Jahres 2021 in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Das geht aus der Antwort des Bundesministeriums für Bildung Forschung (BMBF) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor, über die der "Spiegel" berichtete.
Im Jahr 2020, vor dem Beschluss der Regierung, erhielten HAW demnach nur 0,38 Prozent der DFG-Fördermittel. Für 2022 rechne das BMBF mit einem weiter steigenden Förderanteil der HAW, da seit 2020 zahlreiche Förderprogramme verstärkt und in den vergangenen Monaten gestartet worden seien, um mehr DFG-Anträge durch HAW zu erzielen.
Konsequenzen für die Zielverfehlung seien derzeit nicht geplant. Jedoch müsse die DFG die bislang nicht genutzen Fördergelder für die Fachhochschulen vollständig in die Folgejahre übertragen und dann zweckgebunden für HAW verwenden, heißt es in der Antwort.
ckr