Myanmar
Hochschulen stellen sich gegen Militärregierung
Nach dem Militärputsch in Myanmar vergangene Woche haben Verbände von Studierenden und Lehrenden sich dem wachsenden Protest der Bevölkerung angeschlossen und zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Hunderte Hochschulangehörige haben friedliche Kundgebungen veranstaltet. Mehrere Universitäten distanzierten sich in öffentlichen Statements von der Gewalt des Putschs und der Gegenproteste, berichtete "University Wold News".
"Wir fordern Lehrende, Studierende, Mitarbeiter, Organisationen und Einzelpersonen auf, friedlich gegen die Militärdiktatur zu kämpfen", sagte ein Sprecher der All Burma Federation of Student Unions (ABFSU), dem Dachverband der Studentengewerkschaften in Myanmar. "Wir brauchen Hilfe von der internationalen Gemeinschaft", so der Student. Dem Bericht zufolge waren alle Universitäten im Land vor dem Putsch wegen des Coronavirus für ein Jahr geschlossen.
Rund 150 Personen sind laut Bericht seit dem Putsch verhaftet worden, darunter auch mehrere Studierende. "Wir wollen Gerechtigkeit", forderte eine Dozentin daraufhin. "Im Bildungssystem waren gerade erst Besserungen in Sicht. Diese Entwicklung wollen wir nicht verlieren."
Der Putsch zerstöre den Traum von Bürgerinnen und Bürgern in Myanmar, die sich für die Demokratie im Land starkmachten, heißt es in einer Mitteilung von Absolventinnen und Absolventen der "Myanmar Maritime University". Die "University of Dental Medicine" teilte mit, unter dem neuen Regime nicht mehr arbeiten zu wollen.
ckr, kas