Symbolbild für Recht und Gerechtigkeit in Marokko: Gerichtshammer und Statue der Justitia vor marokkanischer Flagge.
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Marokko
Weitere Urteile in Hochschulskandal

Zwei marokkanische Professoren sind wegen Missbrauchs von Studierenden verurteilt worden. Sie haben für gute Noten sexuelle Handlungen gefordert.

29.03.2022

In dem Hochschulskandal, der Marokko seit dem vergangenen Winter beschäftigt, gibt es weitere Urteile: Zwei Professoren, denen vorgeworfen wurde, gute Noten gegen Sex vergeben zu haben, wurden zu Haft- und Geldstrafen verurteilt. Zwei weitere Angeklagte wurden freigesprochen, wie die Nachrichtenwebseite "Morocco World News" in der vergangenen Woche berichtete.

Das Gericht im marokkanischen Settat in der Nähe von Casablanca habe vergangenen Dienstag zwei Professoren der Hassan I Universität für schuldig befunden, Studentinnen im Gegenzug für gute Noten zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben. Einer der Professoren erhielt laut Bericht eine Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren und eine Geldstrafe von 7.000 Marokkanischer Dirham (etwa 650 Euro), ein zweiter muss für ein Jahr in Haft und eine Strafe von 5.000 Dirham (knapp 470 Euro) zahlen. Er wurde zusätzlich dazu verpflichtet zwei betroffenen Frauen eine Entschädigung von 60.000 Dirham (rund 5.600 Euro) zu zahlen. Zwei weitere angeklagte Professoren wurden laut Bericht freigesprochen.

Bereits im Januar war ein erstes Urteil gesprochen und ein fünfter Professor der Hassan I Universität zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Seit die ersten Missbrauchsfälle Ende letzten Jahres an die Öffentlichkeit gerieten, sind Medienberichten zufolge weitere Vorwürfe bekannt geworden. Sexuelle Belästigung ist in Marokko erst seit 2018 strafbar, als das Land ein entsprechendes Gesetz zum Schutz von Frauen vor Gewalt eingeführt hat. Dieses werde allerdings bis heute nicht immer durchgesetzt.

cpy