Rakete "Artemis 1" mit Stützen
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Raumfahrt
"Artemis"-Start vorerst abgesagt

Die Nasa hat den für Montag geplanten Start der "Artemis"-Mission kurzfristig abgesagt. Ein Triebwerk macht Probleme.

29.08.2022

Die US-Weltraumbehörde Nasa hat den Start einer unbemannten Mond-Mission für Montag abgesagt. "Der Start von Artemis I wird heute nicht mehr stattfinden. Die Teams arbeiten an einem Problem mit einem Triebwerk-Leck", teilte die Nasa am Montag mit, wenige Minuten nach Beginn des zweistündigen Zeitfensters für den Launch. Zuvor hatte es bereits Verzögerungen gegeben, ein Sprecher hatte mitgeteilt, dass ein Triebwerk nicht die nötige Zieltemperatur erreicht habe. Auch ein Problem am Tanksystem war mitgeteilt worden. Als weitere mögliche Starttermine hatte die Nasa im Juli den 2. und den 5. September genannt.

In beiden Fällen wären die Start-Fenster kürzer als am Montag, hieß es weiter. "Freitag ist definitiv möglich", sagte Missions-Chef Mike Sarafin. "Wir brauchen aber Zeit, um auf alle Daten zu schauen." Am Dienstag komme ein Team von Ingenieuren erneut zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten, am Abend (Ortszeit) soll es eine erneute Pressekonferenz geben.

Technische Probleme haben den Start verzögert

Am Samstag sei bereits ein Blitz in einen der Tower neben der 32 Stockwerke hohen Rakete eingeschlagen, sagte Sarafin. Ein kleineres Problem mit der Software-Konfiguration zum Tanken sei schnell behoben worden, beim Betanken mit Wasserstoff sei zudem schnell ein Leck festgestellt und behoben worden. Es sei dann aber nicht gelungen, eines der vier Triebwerke auf eine nötige Zieltemperatur zu bringen. "Unser Team sah dann auch ein Problem mit einem Lüftungsventil und wir dachten, dass wir etwas mehr Zeit brauchen", meinte Sarafin. Außerdem hätten sich mögliche Wetterprobleme im zweistündigen Launch-Zeitfenster angekündigt.

Die "Space Launch System"–Rakete und die "Orion"-Raumschiffkapsel seien aber weiterhin in sicherem und stabilem Zustand, teilte die Nasa ergänzend mit. "Die Rakete und ihre Komponenten bestehen aus Millionen Teilen", sagte Nelson bei einer Pressekonferenz rund fünf Stunden nach dem geplatzten Start. "Unnötig zu erwähnen, dass diese Komplexität respekteinflößend wird, wenn man auf einen Countdown hinarbeitet."

"Wir haben zwar auf den Start von Artemis I gehofft, aber der Versuch heute liefert uns wichtige Daten zum Test der stärksten Rakete der Geschichte", schrieb Vize-Präsidentin Kamala Harris auf Twitter. Sie war zum geplanten Start nach Cape Canaveral angereist. "Unser Engagement im Artemis-Programm bleibt standfest und wir werden zum Mond zurückkehren."

Der rund 40 Tage dauernde unbemannte Testflug der "Artemis"-Mission soll die Rückkehr zu bemannten Flügen zum Mond einläuten. Frühestens 2025 will die Nasa wieder Menschen dorthin schicken, erstmals auch eine Frau und eine nicht-weiße Person. Schon bei früheren Tests waren Probleme aufgetreten und der ursprüngliche Zeitplan hatte sich verzögert.

aktualisiert am 30.08.2022 um 10.00 Uhr, zuerst veröffentlicht am 29.08.2022

dpa