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Rezension
Erste Frauen an Universitäten

Frauen mussten und müssen bis zur Gleichberechtigung viele Kämpfe bestehen. Auch an den Universitäten und in der Wissenschaft. Wie fing es dort an?

Von Ina Lohaus 13.07.2018

"Ob ein Mann mir seinen Platz in der Straßenbahn anbietet, das ist mir egal, er soll mir einen Platz in seinem Aufsichtsrat anbieten." Dieses Zitat der Unternehmerin Käte Ahlmann zeugt vom Selbstbewusstsein der Frauen, die im 19. und 20. Jahrhundert "mutig, unangepasst" und "unbeirrbar" an die Universitäten drängten und berufstätig wurden.

Dabei waren die Hürden hoch, wurde den Frauen doch zum Beispiel vom deutschen Mediziner Theodor von Bischoff ein "wenig leistungsfähiges Gehirn" attestiert. Im Deutschen Reich wurden Frauen zuerst in Baden ab 1900 regulär zum Studium zugelassen. Ab 1921 durften sie habilitieren. 1923 wurde mit Margarete von Wrangell eine Frau "der (sic) erste ordentliche weibliche Professor". Und erst seit 1977 durften Frauen ohne die Einwilligung ihrer Männer arbeiten.

21 Frauen, die diesen Weg oft gegen Widerstände gegangen sind, werden von Felicitas von Aretin portraitiert. Es sind überwiegend eher unbekannte Frauen, wie zum Beispiel die erste habilitierte deutsche Juristin Magdalene Schoch. Die Autorin will sie aus der Vergessenheit holen, da sie auch den heutigen Frauen Vorbild seien können. Wie wichtig weibliche Vorbilder seien, zeige sich nicht zuletzt darin, dass im aktuellen Bundestag sechs Prozent weniger Frauen vertreten sind als in der vorigen Legislaturperiode.

Felicitas von Aretin: Mit Wagemut und Wissensdurst. Die ersten Frauen in Universitäten und Berufen. Elisabeth Sandmann Verlag, 2018, 24,95 Euro.