Einstellung zum Klimawandel
"Klimaangst" weit verbreitet unter jungen Menschen
Der Klimawandel verursacht bei Jugendlichen weltweit negative Emotionen wie Stress und Wut. Teilweise werden diese durch das Gefühl verursacht, dass die Regierungen nicht genug tun, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Das geht aus einer Umfrage hervor, für die 10.000 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren aus zehn Ländern nach ihrer Einstellung zum Klimawandel und den Reaktionen der Regierungen gefragt wurden. Die Studie ist Mitte September als Preprint bei "The Lancet" erschienen.
Insgesamt 59 Prozent der Teilnehmenden gaben darin an, "sehr besorgt" oder "extrem besorgt" zu sein. 84 Prozent waren nach eigenen Angaben zumindest "mäßig besorgt". In Ländern, wie den Philippinen, Indien, Brasilien und Portugal, die vom Klimawandel bereits stark betroffen sind, waren laut Umfrage überdurchschnittlich viele Befragte "sehr oder extrem besorgt". Mehr als die Hälfte fühlten sich "traurig", "ängstlich", "wütend" und "machtlos". Diese "Klimaangst" habe negative Folgen auf ihren Alltag, gaben 45 Prozent der Befragten an.
In Bezug auf die Reaktion ihrer Regierungen auf den Klimawandel stimmten 65 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Regierungen junge Menschen im Stich ließen. 64 Prozent sagten, dass sie über die Auswirkungen der ergriffenen Maßnahmen lögen und 60 Prozent, dass sie die Not der Menschen abtäten. Nur 36 Prozent waren der Ansicht, dass Regierungen wissenschaftlich handelten.
Um auf die Notwendigkeit des Handelns gegen den Klimawandel aufmerksam zu machen, demonstrieren seit einigen Jahren regelmäßig junge Menschen auf der ganzen Welt. Am heutigen Freitag, dem 24.09.2021, hat die Aktionsgruppe "Fridays for Future" erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen. Unterstützt wird die Aktion in Deutschland unter anderem von den "Scientists for Future", bei denen sich zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler engagieren.
ckr