Arbeitswelt
Nachwuchs-Mediziner wollen anders arbeiten
Über die Hälfte der befragten 25- bis 35-jährigen Studierenden des Fachs Medizin seien nur in äußersten Notfällen bereit ihrem Arbeitgeber oder Patientinnen und Patienten außerhalb ihrer regulären Arbeitszeit zur Verfügung zu stehen. Sie sehnten sich nach einem Arbeitsalltag mit Regelarbeitszeiten. Die Befragten möchten im Durchschnitt 30 Prozent weniger arbeiten als es zurzeit gängige Praxis sei, also 40 statt der über 60 Wochenstunden, die 40 Prozent der Medizinerinnen und Mediziner aktuell leisten. Dahinter steht ein Wunsch nach mehr Freizeit, wie die Befragung zeigt. Drei-Schichtarbeit auf unbegrenzte Zeit vorstellen könnten sich dabei nur drei Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Es geht den Nachwuchsmedizinerinnenn und Nachwuchsmedizinern aber nicht nur um die Arbeitszeit: 20 Prozent finde das Konzept des Chefarztes beziehungsweise der Chefärztin nicht mehr zeitgemäß. Die Hälfte der befragten 25- bis 35-jährigen Medizinstudentinnen und Medizinstudenten lehnten eine spätere Anstellung in dieser Position kategorisch ab. Fast die Hälfte der Befragten könne sich zukünftig allerdings eine eigene Praxis vorstellen und möchten als nidergelassene Ärzte und Ärztinnen arbeiten. Das könne zum Problem werden, denn derzeit arbeiteten nur etwa drei von zehn Ärzten in einer eigenen Praxis.
Die bundesweite repräsentative Umfrage zu den Zukunfsvorstellungen von Medizinstudentinnen und Medizinstudenten wurde vom Institut für Generationenforschung in Zusammenarbeit mit dem Jungen Forum der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) sowie den Universitäten Tübingen und Bonn durchgeführt.
cpy