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News: DFG warnt vor Datenmissbrauch durch Verlage

Ich finde sowohl die Behauptung der DFG, Verlage würden Verlagstrojaner in Bibliotheken deutscher Hochschulen installieren lassen, ebenso wie deren ungeprüfte Wiedergabe in der Berichterstattung als sehr problematisch.

In vielen Jahren praktischer Tätigkeit im Lizensierungsgeschäft und als Leiter einer Hochschulbibliothek in Deutschland ist mir kein einziger Versuch eines Verlags begegnet, solches zu tun. Auch im regelmässigen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen anderer deutscher Hochschulbibliotheken ist mir noch nie von einem solchen Versuch berichtet worden. Ein derartiger Vorgang wäre auch nicht nur ein eklatanter Verstoß gegen die DSGVO, er würde auch in jeder Hinsicht gegen die im deutschen wissenschaftlichen Bibliothekswesen etablierte und praktizierte Berufsethik verstossen.

Die Behauptung der DFG, dass die Installation von Verlagstrojanern an Bibliotheken deutscher Hochschulen üblich sei, wie es dem Papier zu entnehmen ist, gefährdet m. E. nach das Vertrauen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihre Bibliotheken, und ist damit mehr als geeignet, der Wissenschaft an sich zu schaden. Was die DFG mit einer solchen unbewiesenen Behauptung bezwecken will, ist mir unklar, aber sie erweist sich damit einen Bärendienst.