Anfang Januar soll die chinesische Sonde "Chang'e 4" auf der Rückseite des Mondes landen – eine Premiere in der Weltraumforschung.

Die chinesische Sonde "Chang'e 4" soll in wenigen Tagen auf der erdabgewandten Seite des Mondes aufsetzen. Wie der chinesische Staatssender CGTN berichtete, ist das nach der chinesischen Mondgöttin benannte Raumschiff am Sonntag in einen entsprechenden Orbit um den Mond gebracht worden. Von dort soll das Landemanöver eingeleitet werden, das dem Bericht zufolge für den 3. Januar erwartet wird. 

Als Landeplatz hatten Staatsmedien zuvor den Aitken-Krater genannt, der 1970 nach dem amerikanischen Astronomen Robert Grant Aitken benannt worden war. Nach der Ankunft soll ein mitgebrachtes Roboterfahrzeug den Boden und die Strukturen um den Landepunkt untersuchen. 

Zudem hat "Chang'e 4" Saatgut geladen, mit dem geprüft werden soll, ob Gemüseanbau in einer geschlossenen Umgebung bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche möglich ist.

Nächste "Chang'e"-Mission bereits geplant

Für das kommende Jahr wird mit "Chang'e 5" bereits der nächste chinesische Flug zum Erdtrabanten geplant. Ein weiteres Roboter-Fahrzeug soll dann Proben sammeln und diese zur Erde bringen. Es wäre das erste Mal, dass ein chinesisches Raumschiff mit Mondgestein zur Erde zurückkehrt. Bis 2030 soll erstmals ein Chinese einen Fuß auf den Erdtrabanten setzen. Die Raumschiffe des chinesischen Mondprogramms sind nach der legendären chinesischen Mondfee "Chang'e" benannt.

Vor fünf Jahren war die baugleiche Sonde "Chang'e 3" auf der erdzugewandten Seite des Mondes gelandet. Allerdings war der mobile Roboter "Yutu" (Jadehase) laut Berichten nur 140 Meter weit gefahren, bis er im Mondstaub stecken blieb. Dank technischer Verbesserungen soll das mit "Chang'e 4" nicht wieder passieren.

Schon zahlreiche Sonden verschiedener Weltraumnationen und zwölf US-Astronauten sind auf der Vorderseite des Mondes gelandet. Der Landeversuche der Chinesen auf der Rückseite ist jedoch eine Premiere. "Chang'e 4" war am 8. Dezember von der Erde gestartet und erreichte laut Staatsfernsehen am 12. Dezember die Mond-Umlaufbahn.

dpa/kas