Zuverlässigkeit
Kontrolle für Coronavirus-Tests verfügbar
Wissenschaftler des Gemeinsamen Forschungszentrums (JRC) der EU-Kommission in Belgien haben eine sogenannte Positiv-Kontrolle für Corona-Tests entwickelt. Sie haben dafür künstliche, nicht-infektiöse Virenteilchen entwickelt, mit denen sich überprüfen lässt, ob ein Coronavirus-Test bei einem Infizierten auch zuverlässig anschlagen wird, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.
Beim Verdacht auf das Coronavirus Sars-CoV-2 wird in der Regel eine Probe aus den Atemwegen der Patientin oder des Patienten mit einem molekularbiologischen Test auf Viren-Erbgut untersucht. Schlägt der Test an, gilt der Patient als mit Sars-CoV-2 infiziert. Mit den Virenteilchen des JRC können Labore nun prüfen, ob ihr Test auch tatsächlich auf das Erbgut von Sars-CoV-2 reagiert. "Falls sie nicht das Kontrollmaterial nachweisen, werden sie auch nicht das echte Virus nachweisen", hieß es in der Mitteilung.
3.000 Muster der künstlichen Virenteilchen habe eine deutsche Biotech-Firma hergestellt. Diese könnten nun an Labore in der EU verteilt werden, wo sie die Kontrolle von bis zu 60 Millionen Coronavirus-Tests ermöglichten. Das Kontrollmaterial basiert laut Mitteilung auf einem Teil des Virus, der trotz der schnellen Mutationsrate von Sars-CoV-2 stabil bleibt. Das Material sei daher nicht nur zur einheitlichen Kontrolle von bestehenden Corona-Tests geeignet, sondern auch zur Entwicklung und Validierung von neuen Tests.
ckr/dpa