![Derzeit werden fast täglich neue Schnelltests auf eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 vorgestellt. Aber verlässlich und effektiv bleibt bislang nur der langsamere PCR-Test. Zwei Laborassistentinnen betrachten in einem Labor Patientenproben, die auf das Coronavirus getestet werden](/fileadmin/user_upload/Rubriken/Forschung/2020/3-20/Coronavirus-Test-Probe_c_130614460_955.jpg)
![Das neue Kontrollmaterial wurde in den Laboren des Gemeinsamen Forschungszentrums (JRC) der EU-Kommission im belgischen Geel entwickelt. Doppelbild von den EU-Forschern, die das Material entwickelt haben und einer Probe des neuen Materials.](/fileadmin/user_upload/Rubriken/Forschung/2020/4-20/Kontrollmaterial-Corona_c_EU_img-20200326-wa0001_merged_955.jpg)
Zuverlässigkeit
Kontrolle für Coronavirus-Tests verfügbar
Wissenschaftler des Gemeinsamen Forschungszentrums (JRC) der EU-Kommission in Belgien haben eine sogenannte Positiv-Kontrolle für Corona-Tests entwickelt. Sie haben dafür künstliche, nicht-infektiöse Virenteilchen entwickelt, mit denen sich überprüfen lässt, ob ein Coronavirus-Test bei einem Infizierten auch zuverlässig anschlagen wird, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.
Beim Verdacht auf das Coronavirus Sars-CoV-2 wird in der Regel eine Probe aus den Atemwegen der Patientin oder des Patienten mit einem molekularbiologischen Test auf Viren-Erbgut untersucht. Schlägt der Test an, gilt der Patient als mit Sars-CoV-2 infiziert. Mit den Virenteilchen des JRC können Labore nun prüfen, ob ihr Test auch tatsächlich auf das Erbgut von Sars-CoV-2 reagiert. "Falls sie nicht das Kontrollmaterial nachweisen, werden sie auch nicht das echte Virus nachweisen", hieß es in der Mitteilung.
3.000 Muster der künstlichen Virenteilchen habe eine deutsche Biotech-Firma hergestellt. Diese könnten nun an Labore in der EU verteilt werden, wo sie die Kontrolle von bis zu 60 Millionen Coronavirus-Tests ermöglichten. Das Kontrollmaterial basiert laut Mitteilung auf einem Teil des Virus, der trotz der schnellen Mutationsrate von Sars-CoV-2 stabil bleibt. Das Material sei daher nicht nur zur einheitlichen Kontrolle von bestehenden Corona-Tests geeignet, sondern auch zur Entwicklung und Validierung von neuen Tests.
ckr/dpa