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Neurowissenschaften
Schutz von Hirndaten

Gedankenlesen - eher Magie als seriöse Wissenschaft? Dennoch sind Wissenschaftler davon überzeugt, dass dies in der Zukunft möglich sein könnte.

Ausgabe 1/18

Schon bald könnte die Gehirnaktivität ähnlich einfach erfasst werden wie bislang Handydaten und Bewegungsprofile. Enorme Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz machen das möglich, auch aufgrund millionenschwerer Investionen weltweit.

Doch bislang sind diese hochsensiblen Daten im nicht-medizinischen Umfeld viel zu wenig geschützt. Zu diesem Schluss kommen Neurowissenschaftler, Mediziner und Ethiker unter Beteiligung des Universitätsklinikums Freiburg. Sie präsentieren vier Vorschläge (hier kurzgefasst), um künftig Hirndaten vor massenhafter Auswertung und Manipulation zu schützen: 1. Datenschutz: Geräte, mit denen die Hirnaktivität erfasst werden kann, sollten die Daten nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer teilen dürfen. 2. Manipulationen der Hirnaktivität müssten außerhalb medizinischer Therapien verhindert werden. Darum sollte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte um den Schutz der Hirnaktivität erweitert werden. 3. Methoden zur Optimierung von Hirnfunktionen, etwa zur Verbesserung des Gedächtnisses, könnten für militärische Einsätze zweckentfremdet werden. Mittels eines umfassenden Rechtsrahmens sollte dem entgegengewirkt werden. 4. Die Forscher betonen die Neutralität der Datengrundlage und fordern mehr Forschung dazu, wie diese fair und repräsentativ wird.

mue