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Projekt "Icarus"
Start des Weltraum-Systems zur Tierbeobachtung verschoben

Für Forscher rund um den Globus wäre es ein Meilenstein: Das deutsch-russische Projekt "Icarus". Nun wurde der Start verschoben.

10.07.2019

Wegen technischer Probleme ist der Start des deutsch-russischen Systems "Icarus" zur Erfassung von Tierbewegungen erneut verschoben worden. Eigentlich hätte am Mittwoch der entsprechende Computer auf der Raumstation ISS angeschaltet werden sollen, wie Projektleiter Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz sagte. Allerdings habe die Belüftung beim Anschalten des Geräts nicht richtig funktioniert. Wann der zweite Versuch starten soll, war zunächst noch nicht klar.

Mit dem weltraumgestützten Beobachtungssystem wollen Wissenschaftler um Wikelski mehr über das Leben der Tiere auf der Erde herausfinden. Die Forscher rüsten dafür verschiedene Tierarten mit Mini-Sendern aus, die ihre Messdaten an die Antenne auf der ISS schicken. In den nächsten Jahren sollen dafür mehrere Zehntausend Tiere besendert werden. Es gehe unter anderem darum, auf welchen Routen die Tiere wandern, unter welchen Bedingungen sie leben und wie sie am besten geschützt werden können.

Im ersten Moment sei die Verzögerung enttäuschend, sagte Wikelski am Mittwoch. "Ich bin aber trotzdem positiv gestimmt. Der Computer an sich funktioniert. Es gibt zwar Probleme, aber wir wissen, woran sie liegen – und es gibt einen Plan, wie sie behoben werden können."

An "Icarus" (International Cooperation for Animal Research Using Space) sind unter anderem auch die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt. Nach Abschluss einer Testphase soll "Icarus" voraussichtlich im Herbst oder Winter 2019 für Wissenschaftler voll zur Verfügung stehen.

aktualisiert am 10. Juli 2019, 15.41 Uhr

dpa