Ein Fragezeichen, eine Glühbirne und ein Ausrufungszeichen mit Kreide auf eine Tafel gemalt
Gerhard Seybert/fotolia

FAQ
Juniorprofessur und/oder Habilitation?

Die Juniorprofessur eröffnet einen neuen Weg zur Professur. Sollte eine solche Position alternativ oder kumulativ zur Habilitation angestrebt werden?

Von Sascha-Sven Noack 07.02.2018

Nachdem die 2002 neu eingeführte Personalkategorie der Juniorprofessur mittlerweile in der Praxis fest verankert ist, stellt sich aktuell für viele Nachwuchswissenschaftler die Frage, ob eine derartige Position alternativ oder kumulativ zur Habilitation angestrebt werden sollte. Beide Wege stellen für sich genommen einen eigenständigen Weg zur Professur dar. Dies hat zumindest der Gesetzgeber durch die Normierung der Einstellungsvoraussetzungen dokumentiert.

Denkbar wäre sogar ohne eine Habilitation oder eine Juniorprofessur die Einstellungsvoraussetzungen zu erlangen. Prominentes Beispiel hierfür ist die Leitung einer drittmittelfinanzierten Nachwuchsgruppe, beispielsweise des "Emmy-Noether-Programms". Neben diesen juristischen Grundlagen gibt es jedoch oft auch tradierte Wissenschaftskulturen, die heutzutage möglicherweise einer Habilitation noch ein höheres Gewicht beimessen. Daher habilitieren sich auch durchaus Juniorprofessoren und Nachwuchsgruppenleiter. Dies ist juristisch unproblematisch. Probleme in der Praxis sind jedoch umgekehrt teilweise sichtbar, wenn sich ein habilitierter Wissenschaftler noch auf eine Juniorprofessur bewerben will. Als Kategorie gibt es die Juniorprofessur zwar noch, jedoch wird heutzutage diese Kombination oft mit einem Tenure Track verbunden, also der möglichen Entfristung auf einer höherwertigen Professur. Zu beobachten ist in der Praxis eine Anlehnung an angelsächsischen Stellenkategorien. Teilweise wurde die Juniorprofessur als solche auch ersetzt durch eine Professur mit Entwicklungszusage.