Teilnehmende eines Vorbereitungskurses für geflüchtete Studierende
dpa

Flucht und Studium
Immer mehr Geflüchtete studieren

Immer mehr jungen Menschen mit Fluchtgeschichte gelingt der Studieneinstieg an einer deutschen Hochschule. Die meisten kommen aus Syrien.

04.05.2020

Immer mehr studierfähige Geflüchtete schaffen den Einstieg in das deutsche Hochschulsystem. Inzwischen sind nach aktuellen Schätzungen rund 32.000 Geflüchtete regulär an einer Hochschule eingeschrieben. Das geht aus einer gemeinsamen Studie des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hervor, die den Erfolg der DAAD-Hochschulprogramme für Geflüchtete untersucht.

Nach Schätzungen haben dem DAAD zufolge seit 2015 rund 170.000 junge Menschen mit einem ersten Hochschulabschluss einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Insgesamt mehr als 24.000 Studierende mit Fluchthintergrund haben sich laut der Studie im Wintersemester 2018 an einer deutschen Hochschule eingeschrieben, 2015 waren es noch rund 15.700. Die meisten stammten 2018 aus Syrien (rund 8.800), dem Iran (rund 7.400) und Pakistan (rund 4.300), gefolgt von Nigeria, Afghanistan, Irak, Eritrea und Somalia. Insbesondere aus Syrien ist die Zahl der Immatrikulationen von rund 3.100 im Jahr 2015 deutlich gestiegen.

Aus der Studienvorbereitung werden nach Angaben von Teilnehmenden von studienvorbereitenden Kursen verstärkt Übergänge ins Studium realisiert. Während 2016 noch 34 Prozent der Kursteilnehmenden angaben zu studieren, waren es im Folgejahr 47 Prozent. Die meisten dieser Studierenden wählten die Ingenieurwissenschaften (44 Prozent), gefolgt von den Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik  (16 Prozent) sowie den Rechts- und Sozialwissenschaften (15 Prozent).

Unter den befragten Studierenden mit Fluchthintergrund gaben der Studie zufolge 2017 noch 62 Prozent an, sich in einem grundständigen Studium (Bachelor) zu befinden, 2018 lag dieser Anteil bei 53 Prozent. Parallel dazu sei der Anteil der Teilnehmenden, die angaben, sich im Masterstudium zu befinden, von 26 Prozent auf 33 Prozent angestiegen.

Die DAAD-Programme zur Studienvorbereitung ("Integra") und Integration an der Hochschule ("Welcome") sind Teil eines Maßnahmenpakets, das seit 2016 mit rund 150 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Eine jährliche Studienreihe begleitet die Programme.

ckr