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IT-Sicherheit
Sämtliche Hochschulen in NRW von Cyber-Angriffen betroffen

Hochschulen sind beliebte Angriffsziele von Cyberkriminellen. In Nordrhein-Westfalen arbeiten die Unis an neuen Sicherheitsstrukturen.

03.04.2023

Alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sind in den vergangenen fünf Jahren von Cyber-Attacken heimgesucht worden, in unterschiedlichem Ausmaß. Das geht aus einer Antwort von NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) auf eine Anfrage aus der SPD-Landtagsfraktion hervor. Hochschulen mit technischer Ausrichtung standen demnach stärker im Fokus von Angriffen als etwa Kunst- und Musikhochschulen.

Die meisten Attacken seien dank des sensibilisierten Personals folgenlos geblieben, berichtete die Ministerin. An acht Hochschulen habe es jedoch erfolgreiche Cyber-Angriffe mit Schäden gegeben: an der Ruhr-Universität Bochum, der Hochschule Ruhr-West, der Universität zu Köln, der Heinrich-Heine-Universität sowie der Kunstakademie Düsseldorf, an der Bergischen Universität Wuppertal sowie jeweils zweimal an der Universität Duisburg-Essen und der Fachhochschule Münster. Auch in anderen Bundesländern wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Hochschulen von Hackern angegriffen.

Ab Juli werde an der Universität Siegen eine hochschulübergreifende Beratungs- und Koordinierungsstruktur zur Stärkung der Informationssicherheit an den Hochschulen in NRW eingerichtet, berichtete Brandes. Zur Absicherung von Haverie-Fällen hätten sich die Landeshochschulen bereits im vergangenen Jahr auf ein kooperatives Konzept für die Datensicherung geeinigt. Der landesweite Dienst sei 2022 mit dem ersten Backup-Standort an der RWTH Aachen gestartet, weitere Standorte seien geplant. Das Land unterstütze beide Sicherungsstrukturen finanziell.

"Einen hundertprozentigen Schutz wird man an den Hochschulen aufgrund ihrer Größe, Heterogenität, Vielzahl der Zugänge und unterschiedlicher IT-Kompetenzen der Nutzerinnen und Nutzer nicht erreichen können", bilanzierte die Ministerin. "Letztlich muss jede Hochschule selbst ihre Verantwortung für die Sicherheit und Integrität der eigenen IT-Systeme wahrnehmen." Die Kontaktstelle "Cybercrime" des Landeskriminalamts sei im Fall eines Angriffs rund um die Uhr an allen Tagen der Woche erreichbar. Die Hochschulen müssten entsprechende Attacken aber auch selbst anzeigen.

dpa/ckr