Symbolbild Cyberangriff: Tastatur und Glasfaserkabel
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Cyberkriminalität
Kommunikations-Infrastruktur weiter stillgelegt

Wegen eines Hackerangriffs haben Angehörige der HAW Hamburg keinen Zugriff auf wichtige IT-Dienste. Die Prüfungs- und Anmeldefristen verschieben sich.

04.01.2023

Die Kommunikationsinfrastruktur der Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW Hamburg bleibt wegen des Hackerangriffs vor knapp einer Woche weiter stillgelegt. "Da die Schadensfeststellung noch immer läuft, kann zurzeit keine belastbare Prognose abgegeben werden, wann welche IT-Services wieder verfügbar sein werden", hieß es am Mittwoch auf der Homepage der Hochschule.

Am vergangenen Donnerstag war festgestellt worden, dass sich Hacker ausgehend von dezentralen IT-Systemen über das Netzwerk manuell bis in die zentralen IT- und Sicherheitskomponenten der HAW vorgearbeitet hatten. Anschließend sei mit der Verschlüsselung diverser Plattformen und dem Löschen gespeicherter Backups begonnen worden.

"Wir müssen davon ausgehen, dass unter den abgeflossenen Informationen auch personenbeziehbare Daten sind", erklärte die Hochschule. Die HAW habe deshalb beim Landeskriminalamt Anzeige erstattet und den Vorfall dem Hamburger Datenschutzbeauftragten gemeldet. An der HAW sind den Angaben zufolge im Wintersemester 2022/23 knapp 16.900 Studierende eingeschrieben.

Aktuelle Folgen für den Studienbetrieb

Da Lernmaterialien und Informationen zur anstehenden Prüfungsphase derzeit nicht zur Verfügung stehen, verschieben sich die Fristen für die Abgabe von Hausarbeiten und Ähnlichem laut HAW zunächst um drei Wochen. "Oberste Priorität hat hier, kulante und gangbare Lösungen für die Studierenden zu finden." Auch bei der offiziell bis zum 15. Januar dauernden Bewerbungsphase für das Sommersemester seien Fristverlängerungen geplant.

Im laufenden Wintersemester soll die Präsenzlehre am kommenden Montag regulär starten, soweit der Zugang zu den Räumen gewährleistet sei. "Das ist gegebenenfalls in den PC-Räumen und Laboren nicht der Fall." Die Bibliotheken seien geöffnet und könnten in Präsenz genutzt werden. Das Ausleihen oder Zurückgeben von Medien sei jedoch nicht möglich.

dpa