Hochschulauswahl
Wie aussagekräftig sind die Hochschulnamen in Deutschland?
Mehr als jede vierte Universität verweist in ihrem Namen nicht auf ihren universitären Status. Dies hat eine Untersuchung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung zur Orientierungsfunktion von Hochschulnamen in Deutschland ergeben. Dies gebe Studieninteressierten im Entscheidungsprozess für einen Hochschulort wenig Filter- und Orientierungsmöglichkeiten.
Universitäten und ihnen gleichgestellte Hochschulen nutzen laut der Untersuchung nicht flächendeckend die Bezeichnung "Universität" in ihren Namen. Neben beispielsweise der "RWTH Aachen", der "Hertie School" oder dem "Karlsruher Institute für Technologie" verwiesen 2022 insgesamt 28 Prozent der Hochschulen in ihren Namen nicht auf ihren universitären Status.
Auch bei den Fachhochschulen gebe es keine Einheitlichkeit. Etwa 28 Prozent nutzen die Bezeichnung "Hochschule für angewandte Wissenschaften", ihre Abkürzung oder die englischsprachige Variante, so das CHE. 14 Prozent verwenden demnach weiterhin den Begriff "Fachhochschule".
"Für Studieninteressierte ist aufgrund des Namens in vielen Fällen nicht erkennbar, welcher Hochschultyp und welches fachliche Profil sich hinter der jeweiligen Hochschule verbergen", erläuterte Studienautor Ulrich Müller, der Leiter politische Analysen beim CHE. Auch bei Hochschulen sollte "möglichst eindeutig draufstehen, was drin ist", so Müller.
Immerhin enthielten 71 Prozent der Hochschulnamen zur Orientierung ihren Ortsnamen, 18 Prozent verwiesen auf eine andere geografische Größe wie ein Gewässer, Gebirge oder eine Sehenswürdigkeit. Den längsten offiziellen Namen habe die "Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern". Die geringsten Zeichenzahl wiesen die "hochschule 21" sowie die "Hertie School" auf. Für die Untersuchung berücksichtigt wurden 422 deutsche Hochschulen entsprechend der Hochschulliste der Hochschulrektorenkonferenz im Juni 2022.
cpy
