Symbolbild: Cybersicherheit, Schutzschild für digitale Daten
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IT-Sicherheit
EU-Kommission rät Hochschulen zu mehr Cybersicherheit

Hochschulen sollen sich nach Empfehlung der EU-Kommission besser gegen Cyberangriffe schützen. Erpressungen aus dem Ausland seien eine Gefahr.

19.01.2022

Die EU-Kommission hat am Dienstag Empfehlungen veröffentlicht, wie sich Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen besser gegen Cyberangriffe und Erpressungen aus dem Ausland schützen können. Zu dem Toolkit aus Best-Practice-Beispielen zählen etwa Schulungen zum Datenschutz und zur Cybersicherheit für Mitarbeitende und Studierende, Notfallpläne und Listen der größten Risiken für die Cybersicherheit sowie schriftliche Vereinbarungen für Forschungskooperationen. Die Maßnahmen sollen unter anderem die Wissenschaftsfreiheit, Hochschulangehörige und Forschungsergebnisse schützen.

Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen sind nach Einschätzung der EU-Kommission für ausländische Akteure von besonderem Interesse. Zum attraktiven Ziel für Angriffe mache sie unter anderem ihre Zusammenarbeit mit dem öffentlichen und privaten Sektor. Das von ihnen geschaffene Wissen und die entwickelten Technologien seien zudem für die Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen von entscheidender Bedeutung und seien häufig für eine doppelte zivile und militärische Nutzung relevant.

Hackerangriffe und andere Bedrohungen der Wissenschaft

Als Beispiele für mögliche Bedrohungen werden in einem Arbeitspapier Hackerangriffe und Desinformationskampagnen zur Diskreditierung von Forschungsergebnissen genannt. Demnach könnte auch von Mitarbeitenden eine Gefahr ausgehen, die aus dem Ausland angeworben und dann gezwungen oder erpresst würden, Zugang zu vertraulichen Forschungsergebnissen zu ermöglichen. Risiken und Herausforderungen sehe man auch dadurch, dass europäische Forschende in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in Ländern außerhalb der EU aktiv seien.

"Sensibilisierung und die Umsetzung vorbeugender Maßnahmen sind der Schlüssel zur Bekämpfung von Bedrohungen durch fremdes Eindringen, die auf kritische Schwachstellen abzielen und sich auf alle Forschungsaktivitäten, wissenschaftlichen Bereiche, Forschungsergebnisse sowie Forschende erstrecken", erklärte Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Europa Ziel von Cyberangriffen, darunter die Universitäten in Bochum, Gießen, Leipzig und Maastricht, die TU Berlin, mehrere Schweizer Hochschulen, die Bibliothek der Universität Köln, die Uniklinik Düsseldorf sowie mehrere Großrechner an Forschungszentren.

ckr/dpa