

Wissenschaftsfreiheit
Europäische Rektoren warnen vor Bedrohung der Freiheit
Zehn europäische Rektorenkonferenzen haben weltweite Tendenzen zur Beschränkung von Autonomie und Freiheit der Wissenschaften scharf kritisiert. In einer heute veröffentlichten gemeinsamen "Wiener Erklärung" appellieren sie an die europäischen Regierungen, "jegliche Form von Eingriffen in Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Erschließung der Künste, und vor allem Lehre sowie institutioneller Autonomie" zu verhindern.
Darüber hinaus warnen sie vor Bewegungen, die – innerhalb und außerhalb Europas –"den demokratischen Charakter unserer Institutionen und Gesellschaft" bedrohten. Postfaktische Erklärungen gewinnen nach Ansicht der Rektoren sowohl in der öffentlichen Meinungsbildung als auch in politischen Debatten an Gewicht und hätten mit Hilfe der sozialen Medien neue Ausmaße erreicht. "Vor dem Hintergrund wachsender Ungleichheiten, Nationalismus, Populismus, Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz, Polarisierung und Radikalisierung, die ebenso wie Pseudo-Wissenschaft und Pseudo-Fakten die demokratische und wissenschaftliche Kultur bedrohen, sind unsere Sorgen mehr als berechtigt."
Die Rektorenkonferenzen von Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Serbien und Tschechien betonen, dass die Grundwerte des Hochschulwesens die Errungenschaften der Aufklärung widerspiegelten.
gri