Das Bild zeigt eine Ansicht Istanbuls vom Wasser aus mti der Hagia Sophia
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Türkei
HRK kritisiert Gerichtsprozesse gegen Wissenschaftler

Im Jahr 2016 hatten türkische Wissenschaftler ein Ende des Militäreinsatzes in kurdisch geprägten Landesteilen gefordert. Nun stehen sie vor Gericht.

Ausgabe 1/18

In einem offenen Brief an Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sowie Justizminister Abdulhamit Gul hat HRK-Präsident Professor Horst Hippler die in dieser Woche beginnenden Gerichtsprozesse gegen eine größere Gruppe türkischer Wissenschaftler scharf kritisiert.

In seinem Schreiben mahnt Hippler die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien an und verweist auf die grundlegende Bedeutung der akademischen Freiheit sowie der Freiheit der Meinungsäußerung. „Universitäten sind immer auch Orte der freien Meinungsäußerung“, so der HRK-Präsident. "Die gegenwärtige Welle von Prozessen gegen die Unterzeichner der Petition "We will not be a party to this crime!" widerspricht jedwedem Verständnis von demokratischen Grundwerten. Die andauernden Repressionen gegen Hochschulangehörige in der Türkei stellen eine Absage an die akademischen Freiheiten dar." Die in diesen Tagen in der Türkei beginnenden Prozesse richten sich gegen die Unterzeichner der Petition "Wir werden nicht Teil dieses Verbrechens sein." In dem im Januar 2016 publizierten Appell fordern regierungskritische Wissenschaftler ein Ende des Militäreinsatzes in den kurdisch geprägten Landesteilen der Türkei und mahnen eine friedliche Lösung des Konflikts an. Das internationale Netzwerk Scholars at Risk ruft aktuell Hochschulen dazu auf, Unterstützerschreiben an die türkische Regierung zu senden.

gri