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Medizin
Klaus Reinhardt neuer Präsident der Bundes-Ärztekammer

Acht Jahre lang war Frank Ulrich Montgomery omnipräsent als Lobbyist für die Ärzteschaft. Nun gibt es einen Wechsel an der Spitze.

31.05.2019

Der 122. Deutsche Ärztetag hat Dr. Klaus Reinhardt zum neuen Präsidenten der Bundesärztekammer (BÄK) gewählt. Der 59-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin tritt damit die Nachfolge von Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery an, der nach acht Jahren als Präsident der Bundesärztekammer nicht mehr für dieses Amt kandidierte.

In seiner Vorstellungsrede vor der Wahl forderte Reinhardt mehr Zeit für ärztliches Handeln. "Ärztliche Zuwendung und Empathie sind die Basis für das Vertrauen der Patienten in uns. Die Sicherstellung der dafür notwendigen Freiräume muss wieder Maßstab des gesetzgeberischen, aber auch des selbstverwaltenden Handelns werden." Eine der wichtigsten Zukunftsthemen sei die Digitalisierung des Gesundheitswesens. "Digitalisierung kann bei Diagnostik und Therapie helfen. Am Ende dürfen aber keine Algorithmen über Therapien entscheiden, sondern nur Ärztinnen und Ärzte. Und deshalb dürfen wir keinen Zweifel daran lassen, dass wir als Ärzteschaft diese Veränderungsprozesse aktiv mitgestalten wollen."

Dr. Klaus Reinhardt ist seit 25 Jahren als Facharzt für Allgemeinmedizin niedergelassen. Seit acht Jahren ist er Vorsitzender des Hartmannbundes, seit vier Jahren Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer und dort seit 2016 Vorsitzender des Ausschusses Gebührenordnung.
Reinhardt konnte sich im dritten Wahlgang mit 124 zu 121 Stimmen gegen seine Mitbewerberin aus dem Bundesärztekammer-Vorstand, Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, durchsetzen.

gri