Hochschulfinanzierung
Land Bremen will nicht mehr für Privatuni zahlen
Das Bundesland Bremen will keine Finanzhilfen mehr für die finanziell angeschlagene private Hochschule Jacobs University leisten. Man wolle erreichen, "dass kurz- und mittelfristig keine öffentlichen Gelder in die Hand genommen werden müssen", sagte Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD) am Dienstag. Die Existenz der Hochschule solle aber gesichert werden. Die Züricher Jacobs Foundation ist Mehrheitsgesellschafterin der Universität. Stiftung und Hochschule gehen auf die Bremer Kaffeeröster-Dynastie Jacobs zurück.
Die Bremer Privatuni unterrichtet nach eigenen Angaben Studentinnen und Studenten aus 120 Nationen. Deshalb sei sie von der Corona-Pandemie stark betroffen, sagte ein Sprecher. Er äußerte sich nicht zu Medienberichten über eine vermeintlich drohende Insolvenz. Es gebe Gespräche mit dem Land und der Jacobs Foundation: "Das gemeinsame Ziel ist eine nachhaltige und krisenfeste Finanzierung und eine langfristig sichere strategische Aufstellung der Jacobs University."
Die Stiftung teilte mit, sie stehe zu ihrer Verantwortung für die Uni "auch in den durch die Corona-Pandemie ausgelösten Unwägbarkeiten". Sie sei bereit, die Universität "mit dem für eine strategische Neuaufstellung notwendigen Investitionskapital auszustatten". Das Land Bremen hat der Universität mehrfach ausgeholfen, zuletzt bürgte es im Spätsommer 2019 für Kredite in Millionenhöhe. Die Subventionierung der privaten Hochschule mit Steuergeld stand wiederholt in der Kritik.
kas/dpa