Ein Student hält in einem Hörsaal der Universität Stuttgart seine Zugangskarte mit dem digitalen 2G-Nachweis an einen Scanner.
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Baden-Württemberg
Land will 2G-Kontrollen an Unis finanzieren

In Baden-Württemberg gilt weiterhin die 2G-Regel für die Präsenzlehre. Damit diese eingehalten und kontrolliert werden kann, hilft das Land.

07.01.2022

Universitäten müssen laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg für Lehrveranstaltungen vor Ort die Impf- und Genesenenausweise von Studierenden streng kontrollieren. Die Methoden ähneln sich, aber jede Hochschule hat auch ihren eigenen Weg gefunden, die Vorgaben des Landes umzusetzen – etwa ob im Hörsaal oder vor dem Hörsaal, analog oder digital, durch Aushilfen oder Lehrende kontrolliert wird.

Allerdings kosten die Corona-Kontrollen viel Geld. Deshalb will die Landesregierung den Hochschulen erneut mit einer Finanzierung in Millionenhöhe aushelfen. "Wir sehen jetzt, dass trotz der hohen Impfquote viel personeller Aufwand zu betreiben ist, zum Teil mit Firmen, die von außen engagiert werden, zum Teil auch mit studentischen Aushilfskräften, die die Hochschulen einstellen", sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.

Das Land habe zu Beginn des Wintersemesters nicht mit den sogenannten Vollkontrollen rechnen können. "Jetzt sieht das angesichts der Wucht der vierten Welle leider anders aus und die Hochschulen tragen dem Rechnung." Derzeit werde dort der zusätzliche Bedarf für diese Kontrollen berechnet. Das Geld will das Land aus der Risikorücklage ziehen.

Die nach einem Gerichtsurteil angepasste Corona-Verordnung wirkt sich allerdings zunächst nicht weiter auf den Pandemie-Alltag in den Hörsälen aus. "Im Hinblick auf 2G in Lehrveranstaltungen wird sich an der Universität nicht viel ändern", sagte Karl Rijkhoek, Sprecher der Tübinger Eberhard Karls Universität. "Studierende, die nicht immunisiert sind, dürfen weiterhin nicht teilnehmen." Natürlich werde versucht, Alternativen für Studierende zu finden, die nicht geimpft sind oder sich in Quarantäne befinden, die Probleme mit der Betreuung ihrer Kinder haben oder wegen schwerer Vorerkrankungen Menschenansammlungen meiden müssten.

Das System sei nicht zuletzt wegen einer Impfquote von 95 Prozent bei den Studierenden zwar sicher, sagt Rijkhoek. Allerdings bröckele der Präsenzanteil in vielen Fächern allmählich. Es werde zunehmend auf die Online-Lehre ausgewichen, weil die Herausforderungen bei der Organisation der Vollkontrolle zu stark und die Infektionszahlen in der Gesellschaft zu hoch seien.

dpa/ckr