Ein Aufsteller weist auf die Registrierungsstelle für den "Campus-Pass" auf dem Gelände der Universität Hamburg hin.
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Hochschullehre in der Pandemie
Weitere Hochschulen wechseln zu 2G

Immer mehr Universitäten lassen nur noch Geimpfte und Genesene zur Präsenzlehre zu. Digitale Alternativen werden wieder häufiger.

02.12.2021

Die zum Beginn des laufenden Wintersemesters vielfach beschworene Rückkehr zur Präsenzlehre an den Hochschulen war von Anfang an nicht vollständig, nun verliert sie weiter an Umfang. Trotz der weiterhin gültigen Absicht, so viel Präsenz wie möglich anzubieten, verschärfen angesichts der angespannten Pandemielage immer mehr Hochschulen ihre Hygieneregeln für den Präsenzbetrieb.

Während einige wenige gänzlich wieder auf Online-Lehre umstellen, wie etwa die TH Ingolstadt, wechseln derzeit viele andere von der 3G-Regel zur 2G-Regel, so dass Ungeimpfte keinen Zugang mehr zu den meisten Hörsälen und Seminarräumen erhalten. Die Kontrollen gestalten sich jedoch schwierig, zudem ist für Ungeimpfte vielfach eine digitale Alternative anzubieten. Viele Dozierende wechseln daher Berichten zufolge lieber komplett ins Digitale, denn über die Gestaltung der Lehrveranstaltungen entscheiden die Lehrenden selbst.

Den Anfang mit 2G machte vor knapp drei Wochen die Universität Erlangen-Nürnberg in Bayern, vergangene Woche folgten auf Beschluss von Ministerpräsident Markus Söder alle bayerischen Hochschulen. Vergangene Woche hatten außerdem Niedersachsen und Baden-Württemberg eine landesweite Verschärfung auf 2G mit wenigen Ausnahmen angekündigt, diese Woche folgten nun weitere.

3G für Praktika, 2G für Vorlesungen

Die Universitäten Rostock und Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern etwa gehen ebenfalls zu einer hybriden Lehre mit 2G-Bedingungen für die Präsenzlehre über. Wer Vorlesungen und Seminare vor Ort besuchen will, muss dort also geimpft oder genesen sein. Für die Übrigen gibt es jedoch die Möglichkeit, digital an den Veranstaltungen teilzunehmen. Für Pflichtveranstaltungen, die nur in Anwesenheit der Teilnehmer stattfinden können, wie zum Beispiel Laborpraktika, sollen an beiden Universitäten auch Tests für Ungeimpfte zugelassen sein. In Greifswald gelten die neuen Regeln seit Mittwoch, in Rostock ab kommenden Montag.

Auch die Universität Hamburg wechselt angesichts steigender Corona-Zahlen kommende Woche zur 2G-Regel für Präsenzveranstaltungen in der Lehre, teilte die Universität am Dienstag mit. Ungeimpften solle bei Bedarf aber ein Ersatzangebot gemacht werden und Lehrveranstaltungen mit praktischen Anteilen, wie etwa Labortätigkeiten, könnten vorerst weiter unter 3G-Vorgaben stattfinden. Den Lehrenden sei nach wie vor selbst überlassen, ob sie ihre Veranstaltungen in Präsenz, digital oder hybrid umsetzen wollen.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben die Unis in Bayern zwar keine genauen Zahlen, aber sie gehen davon aus, dass der Großteil der Lehrveranstaltungen mittlerweile wieder online stattfindet.

ckr/dpa