Schild am Eingang am FAU-Campus an der Regensburger Straße mit der Aufschrift "Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg"
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Corona
Nur noch mit 2G in die Vorlesung

Die Uni Erlangen-Nürnberg will als erste im Freistaat nur noch geimpfte und genesene Studenten in den Hörsaal lassen. Eine Debatte ist entbrannt.

14.11.2021

Die Universität Erlangen-Nürnberg hat mit ihrer Entscheidung, nur noch genesene und geimpfte Studierende in den Hörsaal zu lassen, eine Debatte ausgelöst. Der konservative Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Bayern "sieht die Entwicklung mit Sorge", wie es in einer Mitteilung vom Samstag heißt.

Die Uni hatte am Freitag mitgeteilt, dass bei Präsenzveranstaltungen im Hörsaal künftig eine 2G-Regelung gelten soll. "Studierende mit einem Non-2G-Status können nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen, den Inhalten allerdings online folgen", teilte die Uni auf ihrer Homepage mit. Die Regelung soll vom kommenden Montag an gelten – mit einer Übergangsfrist bis zum 22. November.

"Was sind das denn für Zustände nun? Sie diskriminieren ungeimpfte Studenten und verweigern ihnen das Präsenzstudium?", schrieb eine nach eigenen Angaben ehemalige Studentin auf Twitter. "Sie haben einen gewaltigen Shitstorm verdient." Andere begrüßten dort die Entscheidung: "konsequent und vernünftig: 2G ist ein deutliches Zeichen – Glückwunsch zu dieser Entscheidung!"

Nach Angaben der bayerischen Universitätenkonferenz ist es derzeit "noch nicht konkret geplant, das 2G-Konzept auf weitere Universitäten zu übertragen". Das sagte Geschäftsführer Alexander Fehr auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Gleichwohl werden entsprechende Überlegungen angestellt und die Voraussetzungen dafür (...) geprüft."

Die Einführung der 2G-Regel auf der Grundlage der geltenden 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sei "grundsätzlich möglich", hieß es aus dem Wissenschaftsministerium. Voraussetzung dafür sei, dass für ungeimpfte Studenten "ein durchgängiges digitales Studienangebot" vorhanden sei und das Veranstaltungen wie Laborarbeit oder Praktika, bei denen Anwesenheit Voraussetzung ist, weiterhin unter 3G-Bedingungen durchgeführt werden – also mit einer Zulassung von Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) setzt trotz der angespannten Corona-Lage auf Präsenzveranstaltungen an den bayerischen Universitäten. Für ihn stünden "die Präsenzangebote und die Studierbarkeit für alle Studierenden an den bayerischen Hochschulen verbunden mit der bestmöglichen Absicherung des Gesundheitsschutzes im Mittelpunkt dieses Wintersemesters", teilte sein Ministerium auf Anfrage mit. "Die hohe Impfquote unserer Studierenden unterstützt die weitgehende Wahrnehmung des Präsenzangebots."

Der RCDS forderte das Ministerium auf, "strengere Vorgaben und engmaschigere Kontrollen der Maßnahmen für die bayerischen Hochschulen vorzugeben" – und die digitale Lehre zu verbessern.

dpa