Corona-Pandemie
TH Ingolstadt geht vorübergehend in Online-Betrieb
Nach einem Semesterstart mit Präsenz zieht die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) Konsequenzen aus den stark steigenden Corona-Infektionszahlen. Die Hochschule plane ab dem 6. Dezember bis zur Weihnachtspause eine vollständige Umstellung bisheriger Präsenzveranstaltungen auf den Online-Betrieb, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Der Vorlesungsbetrieb in Präsenz insbesondere zur Prüfungsvorbereitung solle am 10. Januar 2022 wieder starten. Die 7-Tage-Inzidenz lag in Ingolstadt laut RKI am Dienstag bei 539.
Bisher dürfen nach der 3G-Regel Geimpfte, Genesene und Getestete an den Lehrveranstaltungen teilnehmen. Außerdem gelten FFP2-Maskenpflicht sowie ein umfangreiches Hygienekonzept, sagte eine Sprecherin der THI gegenüber "Forschung & Lehre".
Aktuell liege die Impf- und Genesenenquote bei den Studierenden den Kontrollen zufolge bei etwa 95 Prozent. Eine Umstellung auf die 2G-Regel – also Zutritt nur für genesene und geimpfte Studierende – biete daher keinen signifikanten Vorteil und sei deshalb nicht geplant, so die Sprecherin weiter. Zudem seien alle Studierenden zwar aufgerufen, zusätzlich Testangebote zu nutzen, ein flächendeckendes 2G-Plus-Modell – zusätzliche Tests für Geimpfte und Genesene – würden die regionalen Testzentren jedoch kaum bewältigen können.
"Was zum Teil an anderen Hochschulen passiert, ist ein 'Zerbröseln' der Präsenz. Das halten wir für nicht sinnvoll", teilte die Sprecherin mit. Studieren in Präsenz habe hohe Priorität. Die Strategie der THI sei daher, "den 'sicheren' Vorlesungsbetrieb bis zum 6.12. zu terminieren und dann einen klaren Schnitt in Richtung der digitalen Lehre" zu schaffen. Das gebe Studierenden und Lehrenden auch Zeit, "die temporäre Digitalphase" zu planen.
THI-Präsident Walter Schober betonte, die hohe Impfquote rechtfertige die Fortführung der Präsenzangebote. "Trotzdem kann die Umstellung auf den Digitalbetrieb drei Wochen vor Weihnachten auch über die Reduktion der Mobilität der Studierenden einen planbaren und vertretbaren Beitrag zur Pandemieeinschränkung vor Weihnachten leisten."
Hochschulen in Bayern prüfen Voraussetzungen für 2G
Die ebenfalls in Bayern ansässige Universität Erlangen-Nürnberg hatte zuvor mit ihrer Entscheidung für 2G im Hörsaal ab dieser Woche eine Debatte ausgelöst. Kritik kam etwa vom konservative Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Bayern. Jedem Studierenden in Bayern müsse der Zugang zu Bildung und Lehre gewährt bleiben.
Nach Angaben der bayerischen Universitätenkonferenz ist es derzeit noch nicht konkret geplant, das 2G-Konzept auf weitere Universitäten zu übertragen, wie Geschäftsführer Alexander Fehr auf Anfrage sagte. Gleichwohl würden entsprechende Überlegungen angestellt und die Voraussetzungen geprüft.
aktualisiert am 17.11.2021, zuerst veröffentlicht am 16.11.2021
dpa/ckr
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