Eine Frau hält zwei Smileys - ein lächelndes und ein unzufriedenes (Symbolbild "Umfragezufriedenheit").
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EU-Forschungsförderung
Welche Themen "Horizon Europe" in Zukunft priorisieren soll

Die EU-Kommission hat die Ergebnisse einer Umfrage zu "Horizon Europe" veröffentlicht. Forschende sind zufrieden, sehen aber Verbesserungspotenziale.

20.04.2023

Die Themen Klimawandel, Energieversorgung und Biodiversität sollen in der zweiten Hälfte des laufenden europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation "Horizon Europe" im Zentrum stehen. Dies hat eine Umfrage ergeben, deren Ergebnisse die Europäische Kommission am Mittwoch veröffentlicht hat. Bei der Umfrage konnten sich Forschende und weitere Stakeholder aus der Wissenschaft einbringen, aber auch die sonstige Öffentlichkeit.

90 Prozent der Befragten gaben dem Klimawandel die höchste Priorität für die kommenden zehn Jahre und möchten, dass weiter in Klimaforschung investiert wird. Für die Themen Energieversorgung und Biodiversität stimmten jeweils etwa 88 Prozent. Auch für die kommenden drei Jahre waren diese Themen jene, die am wichtigsten eingestuft wurden.

Die meisten Befragten waren zufrieden mit den sechs Clusterthemen der sogenanten zweiten Säule von "Horizon Europe", die sich neben der ersten Säule themenoffener Exzellenzförderprogramme konkreten gesellschaftlichen Herausforderungen widmen: Die Cluster Gesundheit, Kultur und Bioökonomie beurteilten 60 Prozent als effektiv, bei den Clustern Sicherheit, Digitalisierung und Klima waren es sogar 70 Prozent.

Was sollte an "Horizon Europe" verbessert werden?

Die Befragten wollen mehrheitlich, dass die unterschiedlichen Bereiche von "Horizon Europe" stärker miteinander zusammenarbeiten, beispielsweise zwischen den Clustern, mit Förderprogrammen des europäischen Forschungsrats (ERC) aus der ersten Säule und mit anderen EU-finanzierten Programmen wie etwa "Erasmus+".

Kritikwürdig fanden die Befragten auch, dass das Programm schwierig zu navigieren sei mit verwirrenden Regeln und unterschiedlichen Zeitleisten für die einzelnen Programme. Zwei Drittel der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer gaben an, dass die Verbreitung und Nutzung von im Rahmen von "Horizon Europe" generierten Daten verbessert werden solle.

Insgesamt hat die EU-Kommission bei ihrer Ende 2022 durchgeführten Befragung 2.788 Rückmeldungen und 265 Positionspapiere erhalten, darunter Beiträge von Bürgerinnen und Bürgern, Forschungsgemeinschaften, öffentlichen und privaten Einrichtungen, wie EU-Kommissarin Marija Gabriel im Onlinemagazin "Science Business" angibt. Die Teilnehmenden stammen aus der gesamten EU und darüber hinaus.

Die Ergebnisse der Befragung werden in die Strategieplanung der zweiten Hälfte von "Horizon Europe" eingehen, die 2025 beginnt. Auch bei der Planung des Folgeprogramms ab 2028 sollen sie berücksichtigt werden, wie es in dem Bericht der EU-Kommission zu der Umfrage heißt. "Horizon Europe" hat Anfang 2021 begonnen und läuft bis voraussichtlich Ende 2027.

cpy