Flaggen vor der europäischen Kommission
dpa

Horizon Europe
Wissenschaftler schicken Protestbriefe an EU-Kommission

Der Widerstand gegen mögliche Kürzungen im EU-Budget wächst. Eine neue Petition haben zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen initiiert.

06.11.2020

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben einen weiteren Aufruf gegen die geplanten Kürzungen des EU-Budgets gestartet. Diese würden "verheerende Auswirkungen auf unsere Fähigkeit haben, große Herausforderungen unserer Zeit anzugehen", schreiben die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner in ihrem offenen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. 

Die Kürzungen stünden im Widerspruch zu den Ankündigungen von der Leyens, eine EU schaffen zu wollen, die mehr will: "A Union that strives for more". Es drohe ein "Exodus" europäischer Spitzenforschung, was die Innovationsfähigkeit und die wirtschaftliche Lage Europas gefährde.

In den vier Tagen seit Veröffentlichung haben ihren Aufruf mehr als 350 Personen unterzeichnet, darunter auch der Präsident des Europäischen Forschungsrats, Jean-Pierre Bourguignon, und mehrere Nobelpreisträger, etwa der deutsche Medizin-Nobelpreisträger von 1991, Erwin Neher.

Die Initiatorinnen – zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen aus dem von der EU-finanzierten Marie-Curie-Programm – haben außerdem internationale Forschende aufgerufen, ihre Meinung in Briefen deutlich zu machen. 50 Zuschriften aus 17 Ländern seien bislang zusammengekommen. Die Briefe haben die Initiatorinnen des Aufrufs ihrem Schreiben an von der Leyen beigefügt. Gleiches wollten sie mit künftigen Briefen machen.

Eine im April gestartete Petition gegen die geplanten Kürzungen des Budgets der "Friends of the ERC" kommt inzwischen auf mehr als 24.000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.

kas