Ein Modell von einem Gerhirn als Teil einer Ausstellung.
picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael

Künstliche Intelligenz
Deutsches Hygiene-Museum widmet sich Künstlicher Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist nicht unumstritten. Das Deutsche Hygiene-Museum will sich ihr vorurteilsfrei widmen und bietet sogar ein "KI-Festival".

07.11.2021

Intelligente Maschinen als Menschheitstraum: Das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden widmet sich in seiner neuen Sonderausstellung der Künstlichen Intelligenz (KI) und damit einem heiß diskutierten Thema. Die Schau möchte einen Überblick geben, in welchen Bereichen KI heute schon im Einsatz ist und welche Fragen und Probleme damit einhergehen, teilte das Museum am Freitag in Dresden mit. "Sie erläutert, wie das maschinelle Lernen funktioniert und sie verdeutlicht, inwiefern KI der menschlichen Intelligenz ähnelt und sich doch fundamental von ihr unterscheidet." Ein abstraktes Thema solle greifbar werden.

KI sei vermutlich sogar die wichtigste Zukunftstechnologie und zugleich eine der größten Herausforderungen, sagte Museumsdirektor Klaus Vogel. Es gebe allerdings auch jede Menge Ängste und Sorgen. Dennoch lasse sich in den Medien jede Menge KI-Begeisterung finden. Zwei Drittel der Deutschen stünden ihrer Nutzung positiv gegenüber. Am Ende gehe es darum, den Einsatz von KI kritisch zu begleiten: Hier setze die Ausstellung an.

Nach Ansicht des Fachjournalisten Thomas Ramge – Co-Kurator der Schau – werden KI-Systeme dem Menschen das Denken nicht abnehmen. Er verneinte die Frage, ob KI eines Tages die Menschheit beherrschen werde. Eher werde sich die Menschheit durch einen Atomkrieg vom Planeten Erde entfernen. Allerdings sei der Missbrauch von maschinellem Lernen eine akute Gefahr: "Da reden wir nicht über Science Fiction." Es sei möglich, mit KI-Systemen Dinge über Menschen zu erfahren und systematisch zu erforschen. Es bestehe die Gefahr, dass mit solchen Systemen der demokratische Diskurs unterhöhlt werde und Autokratien in die Lage kämen, ihre Macht zu erhalten.

Die Ausstellung auf einer Fläche von rund 800 Quadratmetern ist in fünf Kapitel gegliedert. In einer Abteilung kann der Besucher die Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz interaktiv kennenlernen. Auch Lebensbereiche, in denen KI zum Einsatz gelangt, werden dargestellt. Im Epilog wird die aktuelle Debatte um KI aufgegriffen. Begleitet wird die Präsentation von einem "KI-Festival" sowie einem Veranstaltungs- und Bildungsprogramm. Die Schau wird an diesem Samstag eröffnet und bleibt bis zum 28. August 2022 geöffnet.

dpa