Ein Buch liegt auf einem Steg am See
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Plattdeutsch
Literatur wichtig für Spracherhalt

Im Alltag spricht kaum noch jemand Niederdeutsch. Damit die Sprache nicht verloren geht, braucht es Literatur, sagt die Germanistin Doreen Brandt.

19.10.2020

Niederdeutsch oder Plattdeutsch ist zwar vor allem eine gesprochene Sprache, aber sie braucht zum Überleben auch ihre Literatur. Das sagt die Germanistin Doreen Brandt, die mit dem Wintersemester eine neue Professur für niederdeutsche Literatur an der Universität Oldenburg angetreten hat. "In der Alltagskommunikation ist das Niederdeutsche rückläufig", sagte Brandt. Es sei auch fraglich, ob junge Leute "das Niederdeutsch, das sie in der Schule lernen, dann in den Alltag übernehmen".

Um die Sprache lebendig zu halten, sei daher die Literatur enorm wichtig. "Die niederdeutsche Literatur ist spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts wieder sehr produktiv. Und sie zeigt, über welche komplexen Ausdrucksmöglichkeiten die Sprache Niederdeutsch überhaupt verfügt", erklärte die Germanistin. "Das ist für die Wahrnehmung des Niederdeutschen als lebendige Sprache enorm wichtig."

Brandt verwies dabei auf Klassiker wie Klaus Groth, Fritz Reuter oder John Brinckman. "In der Gegenwart ist die niederdeutsche Literatur besonders produktiv in der Lyrik und im Hörspiel". Zu Brandts Aufgaben in Oldenburg wird auch die Ausbildung von Niederdeutsch-Lehrern für niedersächsische Schulen gehören.

dpa