Wissenschaftsjahr
Bundesregierung beschließt Strategie zur Bioökonomie
Am Donnerstag ist offizieller Auftakt des Wissenschaftsjahres 2020. Dieses Mal steht die Bioökonomie im Fokus. Die Bundesregierung hat passend dazu an diesem Mittwoch eine "Nationale Bioökonomiestrategie" beschlossen. 3,6 Milliarden Euro will sie in den kommenden vier Jahren in die Forschung investieren. Konkret geht es um Fragen der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und um die Sicherstellung der Ernährung vor dem Hintergrund von Klimawandel und Bevölkerungswachstum.
Viele Kunden achteten immer mehr auf Nachhaltigkeit bei neuen Produkten, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) der Deutschen Presse-Agentur vor der Beschlussfassung. "Und tatsächlich stehen biobasierte Materialien den Eigenschaften erdölbasierter Kunststoffe in kaum noch etwas nach. Schon heute können Autoreifen aus Löwenzahn oder Turnschuhe aus Spinnenseide hergestellt werden." In den nächsten Jahren müsse man aber bei der Nutzung natürlicher Rohstoffe für noch viel mehr Produkte vorankommen, sagte Karliczek.
In der Bioökonomie-Strategie, die der dpa vorliegt, nimmt sich die Bundesregierung zudem vor, "ihre Aktivitäten im Bereich der Züchtung standort- und klimaangepasster, (...) resistenter beziehungsweise toleranter Pflanzensorten" auszubauen. "Neben Kulturpflanzen kommt aber auch Insekten, Pilzen, Mikroorganismen und aquatischen Lebensformen wie Algen zunehmend Bedeutung in der modernen Bioökonomie zu", heißt es weiter. Das werde durch entsprechende Fördermaßnahmen unterstützt. Geplant ist außerdem die Einrichtung eines Expertengremiums, das Empfehlungen und Stellungnahmen für die Bundesregierung im Bereich der Bioökonomie erarbeiten soll.
Das Wissenschaftsjahr wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit der Initiative Wissenschaft im Dialog durchgeführt. Es widmet sich einem bestimmten Forschungsfeld und soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit stärken. 2019 stand die Künstliche Intelligenz im Fokus.
aktualisiert: 15.1.20, 13:30 Uhr
dpa/kas