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Musikwissenschaft und Informatik
Chor aus Wissenschaftlern will Beitrag zur KI-Forschung leisten

Internationale Forschende aus Musikwissenschaft und Informatik zeichneten zu Forschungszwecken Gesänge auf. Davon sollen KI-Studien profitieren.

28.08.2020

Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben zu Forschungszwecken einen Chorgesang aufgezeichnet. Die erhobenen Daten sollen der Weiterentwicklung der Musikerkennung durch KI dienen.

"Für Computer stellt es eine enorme Herausforderung dar, das gesungene Wort, den Ausdruck und die Stimmung des Gesangs, oder eine gesungene Melodie zu erkennen, wenn das Signal mit anderen Klängen gemischt ist, etwa mit der Musik der Instrumente oder weiterem Gesang", begründet Mitautor der Studie Professor Meinard Müller von den International Audio Laboratories Erlangen an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.

32 Forschende aus Musikwissenschaften und Informatik aus 11 Ländern und 3 Kontinenten waren an dem Projekt beteiligt, 13 haben das "Dagstuhl ChoirSet" während eines Treffens am Leibniz-Zentrum für Informatik, Schloss Dagstuhl Anfang des Jahres aufgezeichnet.

Die Aufnahmen sind laut Mitteilung mehrere Spuren und synchronisiert, inklusive des Notentextes. "Das ist ideal für die Auswertung von Verfahren zur automatischen Transkription in Notentext oder zur automatischen Quellentrennung in einzelne Stimmen aus der Gesamtaufnahme", sagt Forscher Müller. Der Vorteil des Laienchors liege außerdem darin, dass er die Stücke nicht perfekt wiedergebe. "Dadurch können auch Verfahren zur Erfassung, Analyse, und Korrektur von Intonationsabweichungen oder von Asynchronitäten im Tempo und zwischen den Einzelstimmen mit dem Datensatz arbeiten können."

Das "Dagstuhl ChoirSet" wurde in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Transactions of the Internationale Society für Musik Information Retrieval" veröffentlicht. Die Daten sind frei zugänglich.

kas