Weltkugel, einzelne Orte sind mit leuchtenden Linien verbunden
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Musikethnologie
Datenbank macht Musik der Welt hörbar

Mit einem Klick marokkanischen Berbern zuhören: Eine neue Datenbank trägt traditionelle Volkslieder aus aller Welt zusammen.

02.11.2022

Forschende aus Deutschland, Italien, Kanada, Japan, Südkorea, den USA und Australien haben eine öffentlich zugängliche "Globale Jukebox" mit fast 6.000 Songs erstellt. Die traditionellen Lieder stammten von mehr als 1.000 Gesellschaften überall auf der Welt, schrieben die Forschenden um Dr. Anna Wood vom Hunter College in New York und Professor Patrick Savage von der japanischen Keio University im Online-Fachjournal "Plos".

Klickt man online auf die Karte der "Globalen Jukebox", lassen sich weltweit an verschiedenen Orten Lieder auswählen und anhören. In Leipzig etwa ein Auszug aus der Motette "Der Geist hilft unser Schwachheit auf", die Johann Sebastian Bach in der sächsischen Stadt komponiert hat. Im oberbayerischen Steingaden das "Holzknechtlied", ein traditionelles Volksmusikstück mit Zither und Gesang. In Nordafrika finden sich Aufnahmen von Berbern in Marokko oder ein Hochzeitslied aus Tunesien und in Schottland verschiedene gälische Volksgesänge.

Viele der Aufnahmen hat der 2002 gestorbene Musikethnologe Alan Lomax zwischen 1960 und der Mitte der 1990er Jahre gesammelt und katalogisiert. Auf Basis der Datenbank, die erstmal vollumfänglich veröffentlicht wurde und die immer weiter verbessert und ergänzt werden soll, sollen andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Hoffnung der Ersteller weitere Forschung über kulturelle und musikalische Traditionen und Entwicklungen betreiben können.

dpa/cpy