Professor Pumla Dineo Gqola spricht auf dem Falling Walls Science Summit in Berlin 2023.
Falling Walls Foundation

Falling Walls Science Summit
Durchbrüche in der Forschung geehrt

Beim "Falling Walls Science Summit" in Berlin wurden Forschende der KI, der Gewalt gegen Frauen und der Dekarbonisierung ausgezeichnet.

13.11.2023

Die "Falling Walls Foundation" hat die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des renommierten "Falling Walls Science Breakthrough of the Year Award" auf einem Gipfel in Berlin geehrt. 

Die neun Preisträgerinnen und Preisträger forschen in den Bereichen Ernährungssicherheit, Quantentechnologie, Dekarbonisierung, geschlechtsspezifische Gewalt und Demokratisierung der KI. 

Einer der Preisträger, der Neurowissenschaftler Professor Thomas Gasser, erforscht Möglichkeiten, Parkinson-Erkrankungen vorzubeugen. Dazu tat er sich auf dem Gipfel mit Professsor Ferenc Klausz, dem diesjährigen Nobelpreisträger für Physik, zusammen. Gemeinsam wollen sie die Möglichkeiten der Prävention von Parkinson weiter vorantreiben. Für seine Arbeit erhielt Gasser den "Breakthrough Prize in Life Sciences".

Genauso wurden Forschungsprojekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften geehrt. Professorin Pumla Dineo Gqola von der Nelson Mandela University wurde für ihren wissenschaftlicher Durchbruch beim Verständnis von Geschlecht und Angst ausgezeichnet. Ihre "Female Fear Factory" ist eine theatralische und öffentliche Performance, die Fragen der Geschlechtergerechtigkeit nachgeht.

Der "Falling Walls Science Summit" findet jedes Jahr in Berlin anlässlich des Mauerfalls statt. Er wird seit 2009 von der "Falling Walls Foundation" ausgerichtet, die von einem überwiegend männlich besetzenden Vorstand geführt wird und unter anderem Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Robert Bosch Stiftung und der Bayer Foundation erhält. Als Partner sind unter anderem der Pharmakonzern Bayer, das Zuliefererunternehmen Bosch und der Chemiekonzern BASF gelistet.

 

Die Preisträger des Falling Walls Science Breakthrough of the Year 2023

Biowissenschaften: Professor Chuan He – University of Chicago

Chuan Hes Laborarbeit konzentriert sich auf die funktionelle Rolle chemischer RNA-Modifikationen bei der Regulierung der Genexpression. Sein Ziel ist es, widerstandsfähige und ertragreiche Nutzpflanzen zu entwickeln, um eine neue grüne Revolution einzuleiten.

Naturwissenschaften: Dr. Libor Šmejkal - Johannes Gutenberg Universität Mainz

Libor Šmejkal hat in der magnetischen Quantenmaterie einen bahnbrechenden Durchbruch erzielt. Durch die Analyse mathematischer Symmetrien des Spins in magnetischen Kristallen identifizierte er Altermagnete, was neue Wege zur nachhaltigen Nanoelektronik eröffnet.

Ingenieurwesen und Technik: Professor Cao Thang Dinh - Queen’s University

Cao Thang Dinh hat ein neuartiges System zur Dekarbonisierung entwickelt, das die Kohlenstoffabscheidung und -umwandlung in einem einzigen Schritt integriert. Damit geht er das Hauptproblem der Kohlendioxidumwandlungstechnologie an - die geringe Energieeffizienz.

Sozial- und Geisteswissenschaften: Professor Pumla Dineo Gqola - Nelson Mandela University Pumla

Gqolas "Female Fear Factory" ist eine theatralische Performance, die die patriarchale Kontrolle und Gewalt gegenüber Frauen thematisiert. Sie enthüllt, wie Geschlecht und Angst im öffentlichen Raum miteinander verknüpft sind.

Kunst und Wissenschaft: Professor Elaine Chew - King's College London

Elaine Chew erforscht den Einfluss von Musik auf das Herz, indem sie Modelle zur Charakterisierung und Visualisierung von Musikstrukturen erstellt. Diese werden mit physiologischen Signalen von am Körper getragenen Sensoren verbunden.

Wissenschafts- und Innovationsmanagement: Laion e.V., Deutschland

Die Gruppe, bestehend aus Robert Kaczmarczyk, Dr. Jenia Jitsev und Christoph Schuhmann, gründete Laion, um die KI-Forschung zu demokratisieren. Sie bietet offenen Zugang zu fortschrittlichen KI-Modellen, -Tools und -Datensätzen, fördern öffentliches Engagement und Bewusstsein und treiben die internationale Zusammenarbeit voran.

Science Engagement: Yamilee Toussaint - STEM From Dance, USA

Das Programm STEM From Dance lehrt Mädchen, die unterrepräsentierten Minderheiten angehören, kreative und vertrauensbildende Aspekte des Tanzes. Sie lernen, Lichter zu programmieren, mit Drohnen zu filmen, Musik zu machen und unterstützen sich gegenseitig in ihrer MINT-Ausbildung.

Science Start-Ups: Reyedar – Deutschland

Reyedar nutzt Eye-Tracking-Technologie und künstliche Intelligenz für die Entwicklung eines patientenfreundlichen medizinischen Geräts zur Früherkennung degenerativer Erkrankungen der Augen und des Gehirns.

Emerging Talents: Joseph Bedard – Dalhousie University, Kanada

Joseph Bedard entwickelt umweltfreundliche Polymere, die Stickstoff und Phosphor verwenden, um die Abhängigkeit der Kunststoffproduktion von der Petrochemie zu reduzieren.

cle