3D-Illustration eines CubeSat-Minisatelliten im Weltall
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Tierbeobachtung aus dem All
"Icarus"-Projekt soll wieder starten

Mit dem Ukraine-Krieg wurde ein deutsch-russisches Raumfahrtprojekt zur Tierbeobachtung eingestellt. Künftig sollen Minisatelliten Daten übertragen.

12.07.2023

Mit Hilfe von Minisatelliten soll ein Projekt zur weltweiten Tierbeobachtung aus dem All wieder Daten liefern. Das teilte das Max-Planck-Institut (MPI) für Verhaltensbiologie in Konstanz am Dienstag mit. Wenn die derzeitige Testphase abgeschlossen ist, soll das Projekt "Icarus" (International Cooperation for Animal Research Using Space) im Oktober 2024 wieder den Betrieb aufnehmen.

Zwischen 2020 und März 2022 erfasste eine Antenne auf dem russischen Modul der Raumstation ISS die Daten der Tiere und sandte sie an die Forschenden. Mit dem Ukraine-Krieg endete die Partnerschaft zwischen der deutschen und der russischen Raumfahrtbehörde. Seither wurden keine Daten mehr von der ISS an die Forschenden übertragen.

Bei dem Projekt sind an Wildtieren Sender angebracht, zum Beispiel an Vögeln, Fledermäusen, Meeresschildkröten und Landsäugetieren. Diese senden regelmäßig Daten über die Bewegungen der Tiere und ihre Umwelt an Empfänger im Weltraum. Von dort sollen Forschende weltweit die Informationen erhalten.

Die Sensoren der neuen Satelliten, sogenannten "CubeSats", sollen diese Daten künftig überall auf der Erde erfassen. Das ist dem Max-Planck-Institut zufolge neu. Die ISS habe die arktischen und polaren Regionen jenseits von Südschweden im Norden und der Südspitze von Chile im Süden nicht abgedeckt, heißt es in der Mitteilung. Zudem seien die neuen Empfänger auf den Satelliten kleiner, leistungsfähiger und effizienter.

dpa/ckr